Tord Gustavsen Trio – The Ground
Als Tord Gustavsen vor zwei Jahren mit CHANGING PLACES sein Debütalbum rausbrachte, hielt man schlicht den Atem an. Was der immerhin schon 32-jährige Norweger da auf die schwarzen und weißen Tasten zauberte, wurde zu einer Jazz-Prozession, die man in ihrer Eleganz, Intensität und Schönheit nur vom Keith Jarrett Trio her kannte. Glücklicherweise hat sich Gustavsen nun bei THE GROUND kaum verändert. Und auch seine beiden Gesprächspartner von damals sind geblieben. Im federleichten Minimalismus des Schlagzeugers Jarle Vespestad steckt viel Raffinesse, und Bassist Harald Johnson wandelt mit seinem mehrdimensionalen Spiel und Tupfern eindeutig und vor allem großartig auf den Spuren Charlie Hadens. Gemeinsam adeln nun diese drei Nordlichter die zwölf neuen Kompositionen Gustavsens. Von denen jede wieder eine einzigartig poetische Tiefe besitzt. Behutsam setzt das Trio die Noten, die Motive und die Blues- und Gospel-Inspirationen in Bewegung, die sich langsam zu Melodien von mal verführerischer Vertrautheit, mal bitterer Süße verbinden. Alles ist genau ausbalanciert zu Ehren einer Balladenkunst, bei der man sich gespannt zurücklehnt. Und bei der man wieder den Atem anhalten darf.
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