Toto – Greatest Hits Live… And More DVD

Layouter sollten ab sofort vor Gestaltung eines DVD-Umschlages dazu zwangsverpflichtet werden, sich in die Historie eines Acts einzulesen, dann würde so etwas nicht passieren. Denn bei dem nun in DVD-Form vorliegenden Toto-Konzert vom Oktober 1990, dessen teilweise mangelhafte Bild-Ton-Synchronisation zusätzlich verärgert, saß noch der im August 1992 verstorbene Meistergroover Jeff Porcaro am Schlagzeug und mitnichten sein späterer Nachfolger Simon Phillips, dessen Konterfei aber irreführenderweise nahezu ausschließlich auf dem Cover zu sehen ist. Dass auch auf ein Foto von John Jessel verzichtet wurde, ist dagegen kein wirklicher Verlust, war er doch von allen Toto-Sängern – und das sind ja bekanntlich nicht wenige gewesen – der mit Abstand farbloseste. Das kalifornische Quintett, ob der unbestreitbaren Qualitäten seiner Mitglieder schon seit den Endsiebzigern als „musician’s band“ gerühmt, performte, um einen Percussionisten und drei Backing-Vokalisten verstärkt, im Pariser Le Zenith seine soliden Formatradio-Smasher, aber auch Songs eher zweiter Wahl wie „English Eyes oder „Afraid Of Love“. Zehn Tracks, dazu die beiden noch heute obligatorischen Soloeinlagen von David „Schneller Wurstfinger“ Paich an den Keyboards und Gitarren-Derwisch Steve Lukather, das war’s. Und weil das für eine DVD nun doch ein bisschen mager ist, gibt es ein paar von jenen Extras, die garantiert keiner braucht, die die Laufzeit aber auf insgesamt knapp eineinhalb Stunden strecken: Toto „behind the scenes“ aus dem Jahr 1995 und weitere Interviewschnipsel von 1988 (putzig dabei: Jedes anrüchige „fuckin“ wurde mit einem Piep kaschiert), das Ganze verschnitten mit den Clips zu „Hold The Line“, „Africa“, „Rosanna“ und „Can’t Stop Loving You“. Ach ja: die Suche nach dem angeblich anwählbaren „5.1 Dolby Full Channel Sound“ führte auch nach mehreren Anläufen zu keinem Ergebnis.

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