Toto – Turn Back

Ihr werdet Euch natürlich wundem, von mir, dem berühmten Rockkritiker ms mit den unfehlbaren Ohren, überhaupt etwas Positives ausgerechnet über Toto zu hören. Na ja, bisher waren Toto für mich auch der Inbegriff von steriler, verkrampfter Rockmusik, zugegeben. Und obwohl TURN BACK eigentlich nicht von ihrem bisherigen Stil abweicht, überzeugt mich die Platte in gewisser Weise. Es ist nicht unbedingt die Musik, die mich so beeindruckt, vielmehr die Art, in der sie gespielt wird. Das 100prozentige Zusammenspiel der sechs Studio-Löwen Kimball, Lukalher, Paich, zweimal Porcaro und Hungate macht im Grunde das Rezept aus. Man sollte einmal darauf achten, wie ökonomisch und gleichzeitig mit welcher Urgewalt Jeff Porcaro das Schlagzeug bedient. Kaum weniger eindrucksvoll die Gitarre von Steve Lukather. Mein Gott, müssen die einen Bock auf ihre Musik haben.

Ein Manko sind die oft nur mittelmäßige Kompositionen (die meisten sind von David Paich), genauso wie man die Texte vergessen kann, aber das ist nicht ausschlaggebend. Was zählt, sind die Perfektion und diese tierische Power. Zur Geltung kommt das besonders, wenn man die Platte extrem laut hört. Beispielsweise „I Think I Could Stand You Forever“, bei brüllender Lautstärke gehört, birgt stellenweise einen so unglaublich mächtigen Sound, daß ich meinen sonst so unfehlbaren Ohren kaum zu trauen vermag. Die meisten Stücke sind Power-Stücke, aber es ist auch was für die kleinen Mädchen zum Träumen dabei: „If It’s The Last Night“. Trotzdem liegen Welten zwischen Toto und Styx oder wie sie heißen, und sie sind immer noch tausendmal glaubwürdiger als Foreigner oder Journey.