Tracey Thorn 

Record 

Caroline/Universal 

Smarter Elektro-Pop der kampfbereiten Stimme von Everything But The Girl. 

Man hat Tracey Thorn zuletzt wenig gehört, aber gelesen. Ihre Bücher sind fabelhaft: „Naked At The Albert Hall“ ist ein Standardwerk über das öffentliche Singen eigener Songs. Die letzte Platte war ein Werk mit Weihnachtsliedern, LOVE AND ITS OPPOSITE, das Album davor widmete sich Partnerschaften von Menschen um die 40. Nun ist Thorn einen Schritt weiter: 55 Jahre alt und es beginne die Phase des „Du kannst mich mal“, sagt sie. In „Queen“ singt sie über ihr Selbstbewusstsein als Frau.

Der Elektro-Pop hat Zug, nicht weit entfernt von Everything But The Girl, auch als Track von den Pet Shop Boys könnte man sich das Stück vorstellen. „Guitar“ ist ein interessanter Gegenentwurf zu Tocotronics „Electric Guitar“, hier ist es ein Mädchen, das sich mithilfe des Instruments Freiheiten erkämpft – weniger durch Abgrenzung als durch Respekt in der Welt der Jungen. „Smoke“ ist ein elektronischer Folksong für London: Thorn warnt davor, die Stadt nicht komplett an Investoren zu verhökern. Ähnlich poetisch-kritisch widmen sich der Metropole Saint Etienne. Beim fast neun Minuten langen „Sister“ spielen Warpaint mit, die zweite Stimme kommt von Corinne Bailey Rae. Impuls für diesen Northern-Disco-Soul-Track war der Women’s March am Tag nach Trumps Amtseinführung: „I am a sister and I live like a girl and I think like a girl and I fight like a girl.“  

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