Im letzten Jahr erschien mit GUNS IN THE GHETTO eines der seichtesten Alben der britischen Reggae-Veteranen UB40 jetzt folgt Teil 2: die Deejay-Version. Damit folgen ÜB 40 einer alten Reggae-Tradition: Zunächst nimmt ein Produzent ein Instrumentalstück auf, dann sucht er einen Sänger und veröffentlicht die Vocal-Version. Anschließend holt er einen Deejay (bzw. Rapper) ins Studio, läßt ihn über den Rhythm-Track toasten und bringt die Deejay-Version heraus, abschließend folgt die Dub-Version, für die ein Dub-Mixer den Track am Mischpult nachbearbeitet hat. Der Reggae-Produzent verdient mit einem Stück dreimal Geld. Diese Produktionsweise verdeutlicht das minimalistische Prinzip des Reggae. Das haben auch UB 40 erkannt und ließen die Creme der jamaikanischen DJs über die Rhythm-Tracks von GUNS IN THE GHETTO toasten. Unter der Performance von Dancehall-Koryphäen wie Beenie Man, Spragga Benz, Lt. Stitchie, Ninjaman und anderen verlieren die Tracks auch jeden Anflug von Beschaulichkeit, von Seichtheit keine Spur. Ein kompromißloses Dancehall-Album,das dennoch massenkompatibel ist. Ein kleines Meisterstück!