Verve :: Remixed 3 / Unmixed 3
Nach einer Frischzellenkur erleben Jazz-Standards ihren zweiten Frühling.
Schon zum dritten Mal gewährten die Bosse des Verve-Labels zeitgenössischen Remixern den Zutritt zu ihrem Tonträgertresor. Studiospezialisten (Carl Craig, RJD2 alias Ramble Jon Krohn, Jimmy Lavelle) und Mischpultneulinge (Max Sedgley) durften in die geheiligten Hallen der 1956 gegründeten Jazzmarke und bargen dort manchen Schatz, den sie anschließend für VERVE REMIXED 3 fit machten fürs 21. Jahrhundert. Die Spannbreite reicht dabei von eher konventioneller Housemusic bis zu mystischen Spacesounds. Besonders gut gelungen ist gleich der Opener, in dem Postal Service Nina Simones „Little Girl Blue“ mit flirrenden TripHop-Beigaben versehen. RSL aus Manchester machen den Bigband-Klassiker „Sing, Sing, Sing“ von Anita O’Day zum höllisch swingenden Stück Clubmusik, Das Duo Bent aus Nottingham taucht Billie Holidays „Speak Low“ in den Jungbrunnen und zieht es mit einem reizvollen NuJazz-Anstrich wieder heraus. Und die Brazilian Girls kontrastieren Blossom Dearies „Just One Of Those Things“ mit einer stur stampfenden Beatbox, was wider Erwarten bestens funktioniert. Wer die Remixe mit den Originalaufnahmen vergleichen will, kann das mit VERVE UNMIXED 3 tun.
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