Virginia Jetzt! – Wer hat Angst vor Virginia Jetzt?

Lieder über junge Männer, ebensolch junge Frauen und mehr Mut: das Debütalbum von Virginia Jetzt! ist eine positivistisch gestimmte Pop-Wucht.

Zeit genug hätten sie gehabt, getan haben sie’s wohl nicht: ein ganzes Leben lang über den Titel ihres Debütalbums nachzudenken – rumgekommen ist schließlich das ziemlich dämliche Wer hat Angst vor Virginia Jetzt? Das ist toll, ungefähr so originell wie Johannes B. Kerner, erfreulicherweise aber auch das Einzige, wofür man den vier Jungs aus der ostdeutschen Provinz die Ohren lang ziehen muss. Ansonsten gilt: Virginia Jetzt! aus Elsterwerda machen alles richtig. Sie spielen feinsinnige Popsongs über den Sommer, die Schönheit im Alltäglichen und die Schattierungen der Liebe im Großen und Ganzen. Sie setzen mit bestechender Konsequenz und einem gleichermaßen lockeren und stilsicheren Händchen auf das Keep-it-simple-Prinzip: Der nächste Reim ist immer der Beste, und deshalb wird er auch flugs in schön zarte, leicht durch die Luft surrende Melodien eingepackt. „Mein sein“ handelt davon, wie es ist, zusammen mit der Liebsten durchs Meer der Gefühle zu schippern; „Fast wie Giganten“ heißt ein anderer Song, der als kluge Standortbestimmung den Widrigkeiten des Lebens forsch ins Auge blickt und Melancholie himmelblau anpinselt. Und dann ist da noch „Dreifach schön“, dessen Text darum weiß, dass der Mensch schlussendlich allein ist und doch eines auf der Gefühlsrechnung hat: Bei allem, was zu zweit kreuz und quer und schief laufen kann – es ist nun mal leichter, ein zufriedener Partner zu sein, als ein rundum glücklicher Single… Komm ich kitzel dich so lang, bis du umfällst irgendwann und ich dich fang“, singt Nino Skrotzki. Was für eine wunderbare Vorstellung.

>>> www.virginia-jetzt.de