Warme Semmeln

Ist das noch Punkrock? Wo man sich dieses Jahr auch bewegte, ob in Schmuddel-Kneipe, Schniek-Cafe oder Studentenpartykeller, Klamottenboutique, Plattenladen, Reformhaus oder Kunsthandwerkmarkt, was man auch einschaltete, ob Radio, Musik- oder Regulär-TV – überall und immer wieder erklang (fast muss man sagen: dudelte), am Stück oder in Scheiben, eines: „Californication“. Das ’99er-Album der Red Hot Chili Peppers hat sich zu einem Dauerbrenner und Universal-Beschallungs-Plättchen entwickelt, wie man es seit „Buena Vista Social Club“ nicht mehr gehört hat. Das Cuba-Album ist mit 92 Wochen in den deutschen Top 100 auch das Einzige, dem sich „Californication“ (bei Red.-Schluss in der 74. Woche, viele davon in Top 10-Gefilden; genauso in den USA) in Sachen Charts-Ausdauer derzeit geschlagen geben muss. Die andere Gutfinde-Platte des Jahres, Santanas „Supernatural“, hinkt eine Woche hinter den Peppers her, rangierte zudem zuletzt sechs Plätze unter ihnen. So geht also die „Dark Side Of The Moon“-Krone 2000 an Anthony Kledis, Flea, John Frusciante und Chad Smith. Haltet durch, Jungs: Noch 166 Monate, und der Rekord von Pink Floyds Dauer-Seiler (741 Wochen in den US-Hot 100) ist eingestellt.