Warren Zevon – Genius: The Best Of Warren Zevon

Für einen, der – ausgenommen „Werewolves Of London“ – fast immer außerhalb des Scheinwerferlichts arbeitete(lund in diesem Halbdunkel oft formidable Arbeit leistete), kursieren von Warren Zevon reichlich viele „Best Of-Alben. 1986 erschien A Quiet Normal Life, das die Phase zwischen dem Debütalbum von 1976 und The Envoy (1982) abdeckte, zehn Jahre später die Doppel-CD-Anthologie I’ll Sleep When I’m Dead, die plausibelste Zusammenstellung so far. Genius ist also die dritte Kompilation des todkranken 55-Jährigen, der manchem als Inbegriff kalifornischen Singer/Songwritertums gilt, aber aus Chicago stammt, und so recht kann man nicht verstehen, was das jetzt wieder soll. Zwei Alben – Life’ll Kill Ya und vor kurzem erst My Ride’s Here – sind seit I’ll -sleep… erschienen, beide sind hier mit je einem Song vertreten. Für den Rest – „Werewolves Of London“, „Carmelita“, „Excitable Boy“, „Searching For A Heart“, „Detox Mansion“, „Mr. Bad Example“ und all die anderen – gilt: allerfeinste, über jeden Zweifel erhabene, textlich gern gallige, auch mal zynische, musikalisch aus Westcoast-Rock und Folk schöpfende, Spurenelemente von Country und Blues verarbeitende Songschreiberkunst. Aber das alles hat man ja nun auch schon mehrfach im Schrank stehen. Einziger Mehrwert also: die Linernotes von Will Seif. Darum sei Genius hiermit nur Novizen ans Herz gelegt. Wärmstens. www.rhino.com