Ween – La Cucaracha

„She’s gonna be my cock professor – studying my dick, she’s gonna get her masters degree in… fuckin‘ me!“ – Es sind Ween! Vier Jahre nach ihrer letzten regulären Offenbarung, dem eher besinnlich und stellenweise gar traurig gehaltenen Quebec, sind sich Gene und Dean Ween wieder für nichts zu blöd oder zu schlau, pflügen sich in 13 Songs durch weit mehr als zwölf miteinander unvereinbare Genres, stellen jegliche dramaturgische Logik auf den Kopf und erschaffen genau dadurch ein unglaubhaft stimmiges Gesamtkunstwerk: Es beginnt mit dem schmissigen Instrumental „Fiesta“, das durch die Entspanntheit des folgenden „Blue Balloon“ jäh abgebremst wird, geht über das herrlich bekloppte „Friends“ (das sich als Album-Version leider radikal vom ungenießbar grandiosen,von Reinhard Raithaka Crazy Frog produzierten Original auf der Vorab-EP unterscheidet), mutiert gegen Ende zum elfminütigen, wüsten Wüstenrocker „Woman And Man“ und mündet schließlich in das erste Saxophongastspiel ever auf einer Ween-Platte – eigentlich der geplante Todesstoß für die Karriere der Band, die sich stetsdem eisernen Schwur unterworfen hatte, nie und nimme reinem Bläser Platz zu gewähren, es sei denn Sax-Machine David Sanborn höchstpersönlich stünde vor der Studiotür. Und sowar’s dann auch – fast. Denn immerhin ward dieses Tohuwabohu nicht in einem handelsüblichen Aufnahmeraum zum Leben erweckt, sondern in einem unweit der Ween’schen Heimat New Hope. Pennsylvania, gelegenen, ekelerregenden Bauernhof, in dem Dean Ween noch nicht einmal seinen „eigenen Hund scheißen lassen würde“. Das muss man nicht verstehen. Diese Platte auch nicht Man muss sie nur lieben.

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