Ween – Quebec

Ihr letztes Studioalbum White Pepper war in den Augen vieler Fans ein Kardinalfehler. Versuchten Dean und Gene Ween darauf doch tatsächlich, normal zu klingen. Aber das war wieder nur so eine Phase dieser notorisch inkonsistenten Fake-Brüder. Auf ihrem neuen Album Quebec geht es dafür gleich richtig zur Sache. „It’s Gonna Be A Long Night“ ist ein Opener, den Motörhead problemlos für ihr ohrenbetäubendes Repertoire übernehmen könnten. Ein Indikator für das gesamte Album ist das Stück allerdings nicht. Ween sind wieder ziemlich durcheinander. Und zappelig wie Zappa, was die Stilvielfalt angeht. Doch unter dem Strich – und das ist der Clou dieser Platte – liebäugeln sie schon mit der Struktur klar erkennbarer Songs. „Chocolate Town“ etwa vermittelt den Eindruck von sonnendurchflutetem Kalifornien-Pop und stellt das genaue Gegenteil zum sphärisch-mystischen Outro „Alcan Road“ dar. Es gibt weitere solcher Stilblüten. Bei „Tried And True“ etwa hört der Freund von Singer/Songwritern noch interessiert zu, doch dann kommt „So Many People In The Neighbourhood“ mit Synthesizern, Steel Drums und Art-Ansätzen wie bei den Residents daher. Nein, hier funktioniert wirklich nichts nach dem Regelbuch. Folglich ist Quebec ein Album, das man von Ween erwarten konnte. Bei ihnen ist erst dann alles in Ordnung, wenn ordentlich Chaos herrscht. Dann sind sie oft genial. Dann hat man sie auch ganz doll lieb.

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