Wilco :: A.M.

Kurz nach der Veröffentlichung ihres vierten Albums ANODYNE löste sich die amerikanische Band Uncle Tupelo Ende 1993 nach bandinternen Streitigkeiten auf. Für die Fans der Formation, die in ihren Songs auf einzigartige Weise Country, Bluegrass, Folk und Rock verschmolz, ein herber Verlust. Doch jetzt naht die Erlösung, denn Frontmann Jeff Tweedy arbeitete nach der Trennung vom Songwriterpartner Jay Farrer mit dem Rest der Band, Schlagzeuger Kern Coomer, Gitarrist und Bassist John Stirratt und Multi-Instrumentalist Max Johnson, munter weiter, engagierte einen weiteren Gitarristen und legt nun ein ausgereiftes Debütalbum vor. Alle Songs überzeugen durch erstklassige Melodien, durch die gewohnt traurigen bis melancholischen Texte und abwechslungsreiche Arrangements. Ähnlich wie Uncle Tupelo setzten auch Wilco auf eine furiose Melange aus Countryrock-Elementen, saftigen Southernrock-Gitarrenriffs aus den 70er Jahren (‚Box Full Of Letters‘) und eingängige Gesangsharmonien. Damit erinnert das Quintett mitunter an Formationen wie die Replacements Mitte der 80er Jahre, oder an den unvergessenen Countryrock-Pionier Gram Parsons.