Willy DeVille – The Willy DeVille Acoustic Trio In Berlin

Diva, Marquis, Junkie, Krähenstimme, Schmerzensengel, Lebemann, Überlebender, Nighthawk, Outlaw. „He’s a walking contradiction, partly truth and partly fiction.“ Er ist William Borsay. Er ist Willy DeVille, und nach Mississippi-Delta und Storyville-Puff, nach Tin-Pan-Alley-Schmelz und Texmex-Seligkeit, nach einer Packung Zigaretten und einer halben Flasche Jack Daniels pro Set, nach fahlem Morgenlicht und verräucherten Clubs schmeckt, was er mit Seth Faber (Piano) und David Keyes (Bass) an seiner Seite eines wahrhaft erleuchteten Abends in Berlin zelebrierte. Im Ernst: Die Welt steht still, wenn dieser Sänger seine Lieder singt – und Mr. DeVille singt sie alle, die eigenen („Storybook Love , „Nightfalls“, „Heaven Stood Still“) wie die fremden („Spanish Harlem“, „Let It Be Me“, „You Better Move On“), die wie durch Magie zu seinen eigenen werden, und alle erstrahlen sie in berückender Schönheit, swingen zwischendrin aber auch gern mal lässig („Rambling On My Mind“, „Shake, Rattle And Roll“). Zusätzlicher Clou bei In Berlin: acht Tracks (u. a. Elvis‘ „One Night Of Sin“, Dylans „Billy The Kid“ und Warren Zevons „Carmelita“) wurden live in Stockholm mit Willys legendärer, cool rockender, filigran groovender oder folkig schunkelnder Band Mink DeVille aufgenommen. Was immer dieser Mann auch tut: Er tut’s mit Stil, Klasse, Grandezza – und mit dem Charme eines „beautiful loser“. Great Job. Sir.

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