Wu-Tang Clan – 8 Diagrams
Fast sieben Jahre lang war vom einstmals mächtigsten HipHop-Clan der USA nichts mehr zu hören. Das letzte Studioalbum, iron flag, erschien bereits 2001. Nach einer endlosen Ankündigungsorgie haben es RZA und die anderen sieben noch lebenden Originalmitglieder tatsächlich geschafft, 8 Diagrams doch noch fertig zu stellen. Die im Vorfeld recht geschickt geschürte Aufregung kann leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Platte an frühere Glanzleistungen nicht heranreicht. Dafür ist in den letzten Jahren einfach zu viel passiert, während der Clan produktionstechnisch weiterhin in den neunziger Jahren verharrt. Auch wenn RZA, CZA, Inspectah Deck, Raekwon. U-God, Ghostface Killah, Method Man und Masta Killa sich durchaus zusammenreißen und weitgehend auf überflüssige Selbstdarstellung verzichten, klingt vieles aufs Diagrams reichlich anachronistisch. Die guten bis sehr guten und die eher mittelmäßigen Songs halten sich dabei schön die Waage. Unter die Kategorie überflüssig darf man jedenfalls gleich einmal die erste Singleauskopplung, eine Bearbeitung von George Harrisons „While My Guitar Gently Weeps“ einordnen. Da helfen auch eine gut aufgelegte Erykah Badu und ein Gastspiel von John Frusciante nicht mehr weiter Doch nicht immer klingt der Clan 2007 so seicht und weichgespült wie auf diesem verunglückten Versuch. Deutlich besser agieren die acht Herren da schon bei Stücken wie „Rushing Elephants“ oder dem durchaus selbstkritisch die Situation im HipHop-Business2007 reflektierenden „Take It Back“. Auch „Wolves“, ihre Zusammenarbeit mit George Clinton mitsamt Anklängen an Ennio Morricones Italo-Western-Soundtracks hat durchaus Charme. Ebenso wie das „16 Chamber O.D.B. Special“, eine ganz am Ende der Platte platzierte Verbeugung vor dem unvergleichlichen. 2004 verstorbenen Originalmitglied Old Dirty Bastard alias Dirt McGirt alias Big Babyjesus alias Cyrus, um nur ein paar seiner beliebtesten Künstlernamen zu nennen.
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