XTC :: Wasp Star

Es klinge vielleicht pompös, aber er habe „nicht das Bedürfnis, sich den Kram anderer Leute anzuhören“. Gut gebrüllt, Andy Partridge, aber pompös würde man das nicht nennen. Überheblich nennt man so was. Und wie als Taktik, um die gespannte Erwartung der Musikpresse auf das neue XTC-Album zu zerstören, schiebt er einen furchtbaren Satz nach. Sein Ziel sei es diesmal gewesen,“ein erwachsenes Album aufzunehmen“. So schlimm ist WASP STAR, der zweite Teil der „Apple Venus“-Aufnahmen, dann nicht geworden, obwohl die Äußerungen Partridges bereits die Marschrichtung vorgeben. Aber hier lodert kein Feuer mehr, der aufrührerische Furor hat sich seit seinen Anfängen 1977 nun wohl endgültig abgeschliffen. Die Entwicklung ging, ziemlich konsequent, von fahrig-nervösen New-Wave-Stücken und manischen Melodien zum Songwriting. Dessen subtile Freuden kosten Partridge und Moulding nun aus, ohne wirklich begeistern zu wollen. Mit Chorvocals? Ja gern. Bläser-Arrangements? Bitte sehr. Die Mittvierziger richten sich mit ihren Altersgenossen im Ironie-Stübchen ein, genießen entspannt die melodische und harmonische Verfeinerung und freuen sich, wenn ihre Hörer beim Referenzquiz im Songformat alles ‚rauskriegen. Man will nur ein wenig erfreuen, und diese Lied gewordene Selbstgenügsamkeit enttäuscht bei XTC, ehrlich gesagt, schon. Die scharfen Riffs sind rund geworden und swingen ein wenig. Und das Spiel mit der Rockgitarre, aus dem man sehr wohl seinen Profit zu ziehen weiß, wirkt abgeschmackt. Auf diesem Feld haben andere Bands und Musiker, die sich Andy Partridge ja nicht anhören will, schon lange Wesentlicheres geleistet.