Yellow – Solid Pleasure

„Auf dem Gebiet der Fiktion finden wir jene Mehrheit von Leben, derer wir bedürfen…“ (Freud) „…incognito riding on my astroscooter, I got this Job in luna city, as a trouble scooter.“Luna Luna“/Maloo

SOLID PLEASURE ist (vielleicht) das wichtigste/ent-ver-rückteste Werk, das die Cryptic Corporation-Ralph Records Fabrik seit den Residents-Platten verlassen hat.

Yellow ist ein mit der Elektronik experimentierendes Trio aus der Schweiz (!!). Dies ist die Debut-LP auf Ralph. Yellow, das sind: der Allround-Künstler Dieter Meier (Vocals), Boris Blank (Electronics), Carlos Peron (Effects + Tapes). Da die Platte auch Rhythmus hat, rockig ist, sind noch dabei: zwei Schlagzeuger und ein Gitarrist.

SOLID PLEASURE ist ein Appollo-Shuffle-To-Hell.

Das Werk startet mit „Bimbo“, Tamla Motown trifft auf Elektronik (tiefe Stimme, hohe Stimme, viel Rhythmus).

Es gibt Eingängiges/Rhythmus Synthesizer-Betontes auf S. PLEASURE. Und es gibt Nasa-Apollo-Leaving-This-Planet-E-Explosionen. „Night Flanger“ und „Eternal Legs“ sind im Disco-Raumfahrt-Klang. Space-Shuffle auf Trip.

SOLID PLEASURES ist ein dauerhaftes/erstklassiges Vergnügen. Stranger than fiction.

„Downtown Samba“ ist ein Samba, was sonst.

„Magneto“, eine E-Woge, mit drohendem Drum-Klopfen im tiefen Loch, geht über in eine „Massage“ mit Chor (sakrale Atmo). Geeignet für den Totensonntag auf der Venus.

„Assistant’s Cry“ – Schreie der Hexen im Fege-Rausch; dazu Dieter Meier als „Captain Lockhead and the Starfighters“.

„Bostich“, ein Soul-Funk auf elektronisch.

„Blue Green“ ist das (!) Italo-Space-Stück; wenn Corbucci/Leone einen Space-Western inszenieren werden – also wenn sich Clint Eastwood und Lee Van Cleef nicht im Sattel, sondern im (Raumschiff) -Sessel begegnen werden…

Und dann startet Apollo wirklich: „Stanztrigger“. Das Inferno. Wenn das Neonlicht seine weiß-blaue Strahlkraft verliert, bringt dich Yellow da raus…