Young Love – Too Young To Fight It

Der Opener von Too Young To Fight It, „Discotech „verspricht mehr, als er nach gerade mal 20 Sekunden noch halten kann. Statt eines satten Gitarrenbretts gibt’s astreines Boygroup-Geleier und Synthie-Pop, dass es selbst dem passionierten Backstreet-Boys-Groupie die Schuhe ausziehen müsste. Was soll das für ein Sound sein, der laut Info den „New Yorker Underground seit Monaten schier zum Überkochen“ bringt! Die Texte, auf die Themen „love“ und „crazy party“ beschränkt, reichen nicht mal so tief wie die dortige U-Bahn. Es ist ja nicht so, dass die Ansätzevon Dan Keyes, seines Zeichens einziges richtiges Mitglied von Young Love, nicht gut wären, aber schon nach ein paar Takten wird klar, dass jeder Song dank amerikanischem Charts-Pop-Filter und Keyes‘ x-beliebiger Stimme (immer irgendwo zwischen Indie-Gekreische und R’n’B-Gesäusel) ein unglückliches Ende durch die Skip-Taste nimmt. Das ganze Album Too Young To Fight It ist eine Mischung aus überproduziertem Synthie-Geflirre, kreuzoberflächlichen, rosaroten Mädchen-Mädchen-Pop-Balla-Balla-laden, all inclusive „Antalia-Disco-Schaumparty-Rock“ und hallgefiltertem Stadiongepose. Es reicht gerade noch für zweieinhalb Sterne. Den halben Stern gibt’s für den Gorilla in Terry Richardsons Video zu „Find A New Way“. Hoffen wir für Dan Keyes, dass dieses Album trotz seiner 25 Jahre noch in die Kategorie „Jugendsünde“ fällt.

www.thisisyounglove.com