Zugezogen Maskulin

Alle Gegen Alle

Four Music/Sony

Über düster-trappigen Beats wütet das ­Berliner Rap-Duo gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt.

Zugezogen Maskulin bleiben sich treu. Sie machen Punkrock im Gewand von Deutschrap. Brutal, hart, düster, gesellschaftskritisch. Vor allem Letzteres. ALLE GEGEN ALLE könnte genauso gut „ZM gegen alles“ heißen, denn auf dem Album lassen die beiden an nichts und niemandem ein gutes Haar. Sie wüten gegen Konsum, Krieg, gesellschaftliche Kälte, Großstadtleben, Kleinstadtherkunft, das Fake-Life in sozialen Medien, Deutschrap, Punkrock und sonst alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist.

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Heutzutage kann man ja eh nichts mehr richtig machen. Immer gibt es irgendwo jemanden, der dir detailreich aufschlüsselt, warum du falsch liegst. Spätestens im Internet. Schon mal bei Facebook über Dreadlocks diskutiert? Zugezogen Maskulin haben das. Leider weisen sie in ihrer Alles-Kritik keinen Ausweg. Sie prangern an und haben damit recht. Das Problem ist, dass man niemandem auf Dauer zuhören will, der immer recht hat. Neben all der Wut wären ein paar weitere Emotionen angenehm gewesen, etwa Unsicherheit, Verletzlichkeit, Liebe vielleicht. Erst die letzten Songs des Albums zeigen mehr Fantasie und Kreativität. Ein Höhepunkt, der ruhig früher hätte kommen dürfen.

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