Die kommende Fußball-WM ist wahrscheinlich nicht mehr zu verhindern, und wieder wird sich ein Gesamtvolk von Bierwampen und kreischenden Fähnleinmasten zum Public Viewing versammeln, um diverse Nationalstölze über die tägliche Dreimal-90-Minuten-Öde hinwegzuretten. Das macht gar nichts, wenn man die richtige Medizin im Schrank hat: Das zweite Büchlein von Volker Keidel, der (laut Klappentext) „noch nie einen Literaturpreis gewonnen“ hat, aber (laut Bernd Hollerbach) einen anderen Trumpf in der Hinterhand: „So schlecht, wie Keidel früher Fußball gespielt hat, hätte ich nicht gedacht, dass er überhaupt etwas kann. Und jetzt dieses Buch auf Champions-League-Niveau.“

O ja, erzählen kann er, der Keidel, besser als jeder andere das könnte, vom lustigen Elend des Fußballmenschenalltags abseits strahlender Großevents, zwischen Fernseher, Bierdose, Windelkindern, Frauenfußballzeitschriften und Träumen vom ganz anderen Leben. Man darf das heute nicht mehr lakonisch nennen, aber … doch, wir nennen es so: meisterlakonisch, pokalwitzig und weltmeisterlich liebenswert.

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