Jimmy ist ein Who-Fan. Und Jimmy ist die Hauptperson in der Geschichte, die sich durch die schwarzen Rillen des neuen Who-Albums „Quadrophenia“ zieht. Nachdem es um Pete Townshend, Roger Daltrey, Keith Moon und John Entwistle ein wenig ruhig geworden war, musste man ja annehmen, dass die vier erneut etwas ganz Grosses im Schilde führen. Zwar haben John Entwistle und vor allem Roger Daltrey in letzter Zeit mit Solo-LP’s und Singles („Giving It All Away“) beachtliche Erfolge einheimsen können, nichtsdestotrotz sind sie aber ihrer Ur-Formation treu geblieben. „Quadrophenia“ verspricht ein noch grösserer Erfolg als „Tommy“, die erste Rock-Oper aller Zeiten, zu werden. Nicht umsonst verkündete der Melody Maker, Englands Antester vom Dienst: „Quadrophenia ist besser als Tommy!“

R. Daltery: „Grund für main Solo-Album war Tommy!“

Roger Daltrey ist trotz seines sensationellen Solo-Erfolges cool geblieben. Für ihn war sein musikalischer Alleingang nichts weiter als eine ’schöne Nebensache‘. Obwohl er bereits an seiner zweiten Solo-LP bastelt, meint er: „Ich bin ein Who-Mann, zuerst kommen die Who und dann erst meine anderen Beschäftigungen. Grund für mein erstes Solo-Album war „Tommy“. Bei der orchestralen Aufführung im Londoner Rainbow Theatre merkte ich, dass ich auch ohne Gruppe im Hintergrund etwas anfangen konnte. In ‚Tommy‘ konnte ich von Dingen singen, die mir persönlich eine ganze Menge bedeuten. Ich erfuhr auch, dass ich noch eine ganze Menge dazulernen musste und dass „Singen“ und Singen ein Unterschied wie Tag und Nacht sein kann.“

Synthesizer, Bläsergruppe und Violinen

Pete Townshend konnte verständlicherweise im letzten Sommer nicht mit einer Solo-Scheibe aufwarten. Er war voll beschäftigt mit dem Texteschreiben für „Quadrophenia“. Ausserdem hat er sich um den Ausbau des Who-Studios gekümmert. Die gründliche Vorarbeit Hess es dann auch zu, dass man auf der neuen Who-Scheibe zum Beispiel Synthesizer, eine Bläsergruppe und Violinenklänge entdecken kann. Quadophenische Überraschung: Erstmals singt Keith Moon einen Who-Song auf dem neuen Album.

„Wir werden immer besser!“

Roger Daltrey ist sehr glücklich über die neue Who-LP: „Es wurde ja höchste Zeit, dass von uns als Gruppe mal wieder was Neues kam. Wir werden schliesslich auch älter und mit den neuen Songs kommt natürlich auch eine neue Welt-Tournee auf uns zu. „Quadrophenia“ ist vermutlich das beste Album, das wir jemals gemacht haben. Das klingt zwar ziemlich abgedroschen, weil jede Gruppe bei einem neuen Album sowas zu sagen pflegt, aber ich meine es absolut ernst. Wir werden immer besser! Ich glaube, dass die Popmusik in den letzten zwei Jahren keine grossen Fortschritte gemacht hat. Ausser David Bowie ist nichts Aussergewöhnliches passiert. Das neue Who-Album ist für mich sowas wie der Start in eine neue Epoche.“