Schüsse auf Warner Music Schweden – Verbindung zu Rapper-Mord
Vor einem Jahr wurde C.Gambino erschossen. Seitdem ist Warner Music Drohungen ausgesetzt.
In der Nacht zum Dienstag (23.09.) sind in Stockholm Schüsse auf das Büro von Warner Music Schweden abgegeben worden. Während die Polizei sich zu einem möglichen Motiv nicht äußern möchte, gehen schwedische Medien von einer Verbindung zur Ermordung des schwedischen Rappers C.Gambino aus.
Wie die schwedische Zeitung „Svenska Dagbladet“ berichtete, feuerte ein Unbekannter Dienstagnacht gegen vier Uhr morgens Schüsse auf das Eingangstor des Gebäudes ab, in dem das Plattenlabel untergebracht ist. Mitarbeiter:innen erhielten die Anweisung, am folgenden Arbeitstag nicht ins Büro zu kommen.
Die örtliche Polizei bestätigte demnach, dass es Schüsse auf den Eingangsbereich des Bürogebäudes gegeben hat. Mehr wolle man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen: „Über Bedrohungen sprechen wir grundsätzlich nicht“, zitiert „Svenska Dagbladet“ die Behörden. Aktuell seien die Beamten noch mit der Auswertung von Aufnahmen der Sicherheitskameras sowie der Befragung der Anwohner beschäftigt.
Im Februar explodierte ein Sprengsatz
Es ist nicht das erste Mal, dass Warner Music Schweden angegriffen wird. Über den Sommer musste die Leitung das Stockholmer Büro bereits mehrfach schließen, nachdem es Drohungen gegeben hatte, wie „Svenska Dagbladet“ berichtete.
Im Februar war zuvor ein Sprengsatz nahe des Wohnsitzes eines hochrangigen Funktionärs von Warner Music Schweden explodiert, berichtete „hiphop.de“. Für den Angriff wurde kurze Zeit später ein 15-Jähriger aus Göteborg verhaftet und verurteilt. Er gab an, die Tat im Auftrag eines Dritten ausgeführt zu haben.
Bedrohung und Erpressung nach Rappermord
Der Funktionär war im Vorfeld bedroht worden, wie Medien berichteten. Die Forderung: Er müsse zweieinhalb Millionen Kronen zahlen, umgerechnet etwa 225.000 Euro, sonst werde es einen Angriff auf sein Haus geben. Der Erpressungsversuch ging laut den Behörden auf die Zusammenarbeit zwischen Warner Music und C.Gambino zurück. In dem Forderungsschreiben habe gestanden, dass der ermordete Rapper mit dem Geld, das er zu Lebzeiten von Warner erhielt, die Feinde der Erpresser finanziert hätte.
C.Gambino ermordet – Verbindung zu Bandenkriminalität
C.Gambino, einer der erfolgreichsten schwedischen Rapper, war im Juni 2024 im Alter von 26 Jahren ermordet worden. Wie Medien berichteten, sollen ihm zwei Männer in einem Parkhaus in Göteborg aufgelauert und ihn niedergeschossen haben. Der Rapper, der mit bürgerlichem Namen Karar Ali Salem Ramadan hieß, sei daraufhin im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Das war C.Gambino
Die Tat stehe „in Zusammenhang mit einem Konflikt zwischen Banden“, sagte der Polizeisprecher damals. C.Gambino sei behördlich bekannt gewesen. Zwar gibt es keine konkreten Hinweise darauf, dass der 26-Jährige selbst kriminell war, berichtete „hiphop.de“, allerdings soll sein Umfeld in Bandenkriminalität involviert gewesen sein.
Radiomoderator Petter Hallen erklärte damals gegenüber der schwedischen Nachrichtenagentur TT, dass C.Gambino zuletzt versucht hatte, seine kriminelle Vergangenheit auch musikalisch hinter sich zu lassen.
Im Juli wurden drei Männer für den Mord, den das Gericht als „reine Exekution“ beschrieb, zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.



