Xatar: Meldete er kürzlich noch Privatinsolvenz an?
Kurz vor seinem Tod soll der Rapper Xatar ein Privatinsolvenzverfahren beantragt haben.

Xatar, bürgerlich Giware Hajabi, wurde am Donnerstag, den 8. Mai, tot in einem Apartment in Köln aufgefunden. Der Rapper wurde 43 Jahre alt. Während die Staatsanwaltschaft weiterhin die Todesumstände untersucht, kam nun ans Licht, dass er kurz vor seinem Tod ein Privatinsolvenzverfahren beantragt haben soll.
Zahlungsunfähig?
Xatar reichte laut einer Recherche der „Bild“-Zeitung bereits im September 2024 wegen Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Köln ein. Der offizielle Beschluss datiert auf den 26. September. Gläubiger hatten bis Ende November die Möglichkeit, ihre Forderungen anzumelden. Er soll in diesem Zusammenhang auch die Restschuldbefreiung beantragt haben.
Trotz der Eröffnung des Insolvenzverfahrens durfte Xatar weiterhin als freiberuflicher Musiker tätig sein. Einnahmen aus Konzerten, Streaming-Erlösen und Tantiemen blieben außerhalb der Insolvenzmasse, sodass der „Tach Tach“-Interpret sich finanziell erholen konnte – unter behördlicher Aufsicht. Ein Teil der Einkünfte musste vermutlich an die Gläubiger abgegeben werden. Laut Bericht der „Bild“ habe er versucht, innerhalb von drei Jahren schuldenfrei zu sein.
Obduktion ohne klare Hinweise
Am 8. Mai 2025 wurde der Rapper im Apartment einer Geschäftspartnerin in Köln entdeckt. Laut bisherigen Ermittlungen gab es bei der Obduktion keine Hinweise auf Fremdeinwirkung. Das toxikologische Gutachten zur Feststellung der Todesursache steht offiziell noch aus.
Xatar galt als eine der umstrittensten Persönlichkeiten im Deutschrap. 2009 sorgte er mit einem Überfall auf einen Geldtransporter für Schlagzeilen. Die Beute: 120 Kilogramm Zahngold und Schmuck im Wert von 1,8 Millionen Euro. Die Beute bleibt bis heute verschwunden. Nach einer Flucht über mehrere Länder wurde er schließlich im Irak gefasst und 2010 zu acht Jahren Haft verurteilt.
Trotz seiner kriminellen Vergangenheit konnte sich Xatar als erfolgreicher Musiker etablieren. Xatar veröffentlichte 2012 das Album Nr. 415, das während seiner Haftzeit in der JVA Rheinbach aufgenommen wurde. Der Titel des Albums ist die Zellennummer von Xatar in der JVA Rheinbach. 2022 verfilmte Regisseur Fatih Akin Xatars Lebensgeschichte unter dem Titel „Rheingold“ mit Emilio Sakraya in der Hauptrolle.
Unternehmerisch schwierig
Im Herbst 2023 mussten fünf Gesellschaften seiner Unternehmensgruppe Insolvenz anmelden. Im März 2024 folgte die Pleite seines Musiklabels „Alles oder Nix Records“. Xatar gestand damals öffentlich ein, dass ihm die unternehmerische Verantwortung über den Kopf gewachsen sei.