Taylor Hawkins klagte über anstrengenden Tourplan – Foo Fighters weisen Vorwürfe zurück


Nach einem Zusammenbruch soll der Schlagzeuger gesagt haben: „Ich kann so nicht mehr weitermachen.“ Auch eine Aussprache mit Dave Grohl habe es gegeben. Die Foo Fighters hingegen dementieren.

Am 25. März wurde Taylor Hawkins während einer Welttournee der Foo Fighters im Alter von nur 50 Jahren leblos in seinem Hotelzimmer im kolumbianischen Bogotá aufgefunden. Jetzt haben Freunde des Musikers in einem Bericht des amerikanischen ROLLING STONE behauptet, dass sich Hawkins mit der Intensität des Tourneeplans seiner Band kurz nach dem Abklingen der Corona-Pandemie unwohl fühlte. So sei es ihm schwergefallen, mit den körperlichen Anforderungen der allabendlichen dreistündigen Konzerte Schritt zu halten. Sowohl mit Foo-Fighters-Sänger Dave Grohl, als auch mit mehreren Freunden soll er über seine Bedenken gesprochen haben.

Stellte er sogar die vollwertige Band-Mitgliedschaft in Frage?

Zwar habe sich Hawkins für körperlich fit gehalten – dennoch sei er ausgebrannt gewesen: „Er hatte eine Aussprache mit Dave und, ja, er sagte mir, dass er ‚es verdammt noch mal nicht mehr kann‘ – das waren seine Worte“, so Pearl-Jam-Schlagzeuger Matt Cameron, seit Jahrzehnten ein enger Freund von Hawkins. Wegen des Tempos der Tour habe er sogar die Vollzeit-Band-Mitgliedschaft in Frage gestellt. Ein Vertreter der Foo Fighters hat die vorgebliche Unterredung hingegen dementiert: „Er hat Dave und (das Management) nie über irgendetwas in dieser Richtung informiert.“

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Hawkins nach Zusammenbruch: „Ich kann so nicht mehr weitermachen“

Im Zuge des Berichts schildern Hawkins‘ Freunde auch einen Zwischenfall, der sich in Chicago ereignet haben soll. So habe der Schlagzeuger an Bord eines Flugzeugs das Bewusstsein verloren. Das äußerte Red-Hot-Chili-Peppers-Schlagzeuger Chad Smith: „Er sagte nur, er sei erschöpft und zusammengebrochen, und sie mussten ihn mit Infusionen vollpumpen und so. Er war dehydriert und alles Mögliche.“ Nach seinem Zusammenbruch habe Hawkins zu seinem Kollegen Smith gesagt: „Ich kann so nicht mehr weitermachen.“ Auch dieser Vorfall wurde von einem Vertreter der Band geleugnet. Die Foo Fighters und ihr Management selbst standen den Kollegen des amerikanischen ROLLING STONE nicht für ein Interview zur Verfügung.

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Aussage gegen Aussage

Noch steht gewissermaßen Aussage gegen Aussage – auch wenn die Ausführungen von Chad Smith und Matt Cameron von zahlreichen weiteren langjährigen Freunden Hawkins‘ gestützt werden. Auch zur Todesursache gibt es zwei Monate nach seinem Ableben noch keine abschließende Klarheit. Allerdings wurden bei einer gerichtsmedizinischen Untersuchung zehn verschiedene Arten von Substanzen in seinem Blut gefunden.

+++ Dieser Artikel ist zuerst auf rollingstone.de erschienen +++

Das grinsende Getriebe: Zum Tod von Taylor Hawkins (Nachruf)