Tne Who Bonn, Museumsmeile


Teure Tickets, schlechte Rahmenbedingungen und ein unausgegorenes Set. Pete Townshend war's sichtlich peinlich ...

„Ich muss mich bei euch allen bedanken, dass ihr hier seid“, sagt der Mann mit der roten Telecaster, dem kahlen Schädel und dem Riechorgan, das ein Viertel seines Gesichts ausmacht. „Für 70 Euro hättet ihr euch auch ein Auto oder ein kleines Haus kaufen können.“

Pete Townshend sagt das zwar mit einem feinen Lächeln, aberwohlwissend, dass er und Sänger Roger Daltrey nicht gerade den besten Abend erwischt haben für ihren ersten Deutschland-Auftritt seit zehn Jahren – was den beiden Oldtimern sichtlich peinlich ist. Townshend entschuldigt sich mehrfach für die technischen Probleme und für das Gelände, das sich für knapp die Hälfte der 6.000 Zuschauer als audiovisueller toter Winkel erweist. Denn wer nicht direkt unter dem Bühnen-Segel steht, hat weder Sound noch Sicht. Ein Trauerspiel, das Townshend kompensiert, indem er laut darüber nachdenkt, wie gern er in einer vernünftigen Halle aufgetreten wäre. Beim nächsten Besuch. 2007, solle alles besser werden. Inklusive des musikalischen Vortrags, der lustlos und holprig wirkt. Dabei müssten Pino Palladino (Bass), Zak Starkey iDrums), Simon Townshend IGitarre] und John Bundrick iKeyboards) die verstorbenen Keith Moon und John Entwistle doch irgendwie ersetzen können. Tun sie aber allein deshalb nicht, weil das Wilde und Exzentrische fehlt. Die Rumpf-Who reinen ihre Hits runter, starten mit „Can’t Explain“,“.The Seeker“,“.Anyway Anyhow Anywhere , „Who Are You ,“.The Kids Are Alright“ und“.Befund Blue Eyes“.

Alles in einem Rutsch, ohne echte Power und Windmühlengitarre, aber mit jeder Menge Rückkopplungen und schiefen Tönen. Dann der neue Song „Real Good Looking Boy“, den Townshend als Highlight des kommenden Who-Alburns deklariert – dem ersten seit it’s hard von 1982. Doch er klingt genauso altbacken wie die Single“.Wire & Glass“. die sie wohl bewusst aussparen, weil sie eh nur aus Reminiszenzen an die Vergangenheit besteht und in diesem Greates-Hits-Programm keine Chance hätte. Zum Glück geht es weiter mit „Baba O’Riley“,“.My Generation“ und“.Won’t Get Fooled“ und am Ende wird man mit einem Medley aus“.Pinball Wizard , „Amazing Journey , „Sparks“ sowie „See Me Feel Me“ belohnt. Das versöhnliche Finale eines zwiespältigen Deutschland-Comebacks.

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