Violent Femmes – Violent Femmes


Ein Platin-Album, das nie in den Top 200 der US-Billboard-Charts auftauchte: Das schafften nur Violent Femmes mit ihrem Debüt. Die drei Männer aus Milwaukee waren Exzentriker par excellence. Allen voran Songschreiber/Sänger/Gitarrist Gordon Gano, ein wunderlicher Priestersohn, der zu High-School-Zeiten montags gern im Bademantel zur Schule kam. Seine späteren Kollegen Brian Ritchie (Bassl und Victor De Lorenzo IDrumsl hatten die Violent Femmes bereits formiert. Die eigentliche Geburtsstunde der Band aber schlug bei einer Schulfeier, die Gano, an der Schule als Songschreiber-Talent bekannt, mit ein paar Folksongs umrahmen sollte. Am Vorabend hatte er Brian Ritchie in einem Punkclub getroffen und beschloß, seinen neuen Freund als Support mitzubringen. Für die Lehrer verlief der Auftritt nicht planmäßig: Mittendrin brachen die beiden in Richtung „Gimme the Car“ aus, mit den Textzeilen „Come on dad, gimme the car tonight. I got this girl Iwanno fuck“. Gano flog von der Schule: dafür waren die Violent Femmes komplett und begannen, Gigs in kleinen Clubs und auf den Straßen Milwaukees zu spielen. Bei einem solchen Auftritt hörte sie der Gitarrist James Honeyman-Scott, der sie vom Fleck weg als Support seiner eigenen Band The Pretenders am selben Abend in Milwaukee engagierte und ihnen bei der Plattendeal-Suche behilflich war. Der Indie Stash griff zu. weigerte sich aber, einen Vorschuß rauszurücken; so lieh sich Victor de Lorenzo von seinem Vater 10.000 Dollar für die Studiokosten. Mit violent femmes entstand eine minimalistische Akustik-Folk-Punk-Platte, die so humorvoll wie auf‘ richtig Teenangst und Losertum thematisiert und in den USA eine kleine Alternative-Welle lostrat. Der große Durchbruch blieb der Band verwehrt, aber violent femmes ist ein ewiger Geheimtip, der bis heute von Generation zu Generation weitergegeben wird. Ein schleichendes Meisterwerk.

Aufgenommen: Juli 1982 – September 1983

Produzenten: Mark Van Hecke, Violent Femmes

Beste Songs: „Blister In The Sun“, „Add It Up“,“Kiss Off“

Höchste Chartsposition USA: keine