Weezer – Weezer


Die blaue Weezer. Eine schnöde Poprock-Platte wie viele? Oh, weit gefehlt! Was Sonderling Rivers Cuomo und seine Kollegen da ersannen, ist als prototypische Powerpop-Platte nicht nur eines der wohl folgenreichsten Rockalben der 90er. sondern vielleicht eines der mitreißendsten und liebenswertesten überhaupt. Wie in bratende Zerrgitarren übersetzte Beach-Boys-Harmonien verweben und verschrauben sich in diesen zehn lupenreinen Hits polyphon funkelnde Gitarrenschichten mit trällerndem Harmoniegesang zu einer Musik von bisweilen so euphorisierender und gleichzeitig herzwringender Süße, als würden die Engel singen (man höre nur den Anfang von „The World Has Turned And Left Me Here“ LAUT, und fühle den Kloß im Hals aufsteigen). Und dann rockt das Ganze eben auch noch für hundert. Eine Platte, die man immer noch aufdrehen möchte – und auch sollte -, bis die Bücher aus den Regalen kippen und das ganze Viertel ein Grinsen auf dem Gesicht (und eine kleine Träne im Augenwinkel) hat. Götterfunken.

Produzent: Ric Ocasek

Beste Songs: „My Name Is Jonas“, „The World Has Turned And Left Me Here“, „Undone – The Sweater Song“ , „Say It Ain’t So“

What’s the story? Geektum deluxe: Nach dem Erfolg des Albums (Hitsingle: „Buddy Holly„] stürzte sich Rivers Cuomo nicht etwa ins aufregende Rockstar-Leben, sondern unterzog sich einer komplizierten Bein-Operation (ein Bein war von Geburt an verkürzt), die ihn lange Zeit außer Gefecht setzte, und schrieb sich als Student in Harvard ein.