Zu viel Sex, zu viele Drogen: Apple stampft Serie von Dr. Dre ein


Apple will Serien herstellen. Aber bitte ohne Politik, Drogen, Sex oder Religion.

Apple plant schon seit einigen Jahren einen Streaming-Dienst, der Anbietern wie Netflix Konkurrenz bieten soll. Doch sein sauberes Image will sich der Konzern mit den hauseigenen Serien nicht verderben, worunter nun Rap-Produzent Dr. Dre leidet. Ausgerechnet Dr. Dre möchte man sagen, immerhin hat dieser Apple mit seinen Beats-Kopfhörern gute Umsätze beschert und ist eines der berühmten Gesichter von Apple Music.

Für exklusive Streaming-Inhalte, die im Zweifelsfall auch via iTunes heruntergeladen werden oder bei Apple Music laufen könnten, wurde mitunter auch der Musikvideo-Regisseur Paul Hunter engagiert. Er sollte die Mini-Serie „Vital Signs“ drehen, in der das Leben von Dr. Dre lose nacherzählt wird, welcher selbst als Produzent der Serie auftreten sollte und eventuell sogar eine Rolle übernommen hätte.

„Kokain, Orgien und Waffen“

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Im Leben der HipHop-Legende spielen bekanntlich Drogen und ein exzessives Sexleben die Rolle, beides sollte in „Vital Signs“ auch seinen Platz finden. Doch laut einem Bericht des Wall Street Journal gefällt Apple-Chef Tim Cook diese Art von Inhalten überhaupt nicht. Laut Recherchen und Insidern habe er sich höchstpersönlich dafür eingesetzt, dass „Vital Signs“ am Ende doch nicht realisiert werde. Szenen, in denen „Kokain, eine Orgie und Waffengewalt“ zu sehen seien, können angeblich nicht mit dem Image von Apple einher gehen – so zitiert der Artikel die Führungsriege des Konzerns.

Anscheinend soll alles, was anecken kann, aus dem Programm gestrichen werden: Sex, Gewalt, Politik. Neben „Vital Signs“ wurde eine Serie eingestampft, die Themen der #MeToo-Debatte aufgreift. M. Nigh Shyamalan soll die religiösen Untertöne aus seiner kommenden Exklusiv-Serie für Apple verschwinden lassen. Apple will also offensichtlich nichts mit den als gewagt eingeschätzten Stoffen zu tun haben, mit denen Streaming-Dienste in den vergangenen Jahren so populär wurden.