Stereophonics

Pull The Pin

Gähnend langweiliger walisischer Trad-Rock. Wer zieht den Stecker?

Es gibt Alben, bei denen weiß man sofort, dass sie ganze Generationen inspirieren werden. Manchmal gibt es welche, mit denen jemand Großes, Weltbewegendes, Gottgleiches im Sinn hat. Letztendlich mag man an diesem Anspruch scheitern, aber es wurde wenigstens eine kräftige Duftmarke hinterlassen. Und es gibt Alben, mit denen sich jemand an der Tradition berauscht, ohne dass dieser jemand vergisst, eine Gegenwartsdroge zu injizieren. Songsammlungen, die 15 Jahre nach Nirvana auch mal einen anderen Rock-Ansatz erkennen lassen. Stücke, die von einem Sänger getragen werden, der das breit gezogene Johlen eines Liam Gallagher so gut hinkriegt wie sonst nur Liam Gallagher selbst und dabei nicht so klingt, als sei er tagelang über die Streckbank gezogen worden, Liedpakete, die mindestens eine potenzielle Hitsingle enthalten, von der man sich auch noch richtig gut unterhalten fühlt. Longplayer, denen man nicht anhört, dass es von derselben Band schon fünf andere ähnliche Exemplare gibt. CDs, die Arbeiten anderer Musiker für Monate null und nichtig erscheinen lassen, weil man immer nur diesen einen besonderen Silberling in den Schlitz schieben will. Kurzum: Alben, für die man seine Familie verlässt, dabei alle Schlüssel und Kreditkarten auf den Tisch legt, um danach den Rest des Lebens glücklich und zufrieden als Höhlenmensch zu verbringen. Und dann gibt es Alben wie das neue von den Stereophonics.

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