Fink

HARD BELIEVER

R’Coup’d/Rough Trade

Fink fügt seiner Melange aus Blues, Dub und Folk nicht viel hinzu.

In den späteren Nullerjahren war Fin Greenall alias Fink ein Meister der Reduktion. Das war die Zeit, als er sich neu erfand, nicht mehr nur Produzent und DJ sein wollte, zur Akustikgitarre griff und einen ureigenen Stil zwischen Blues, Dub und Folk entwickelte. Ein Glücksgriff war das, furios-intensive Stücke wie „This Is The Thing“ ziehen einem immer noch die Schuhe aus.

Das passiert auf HARD BELIEVER eher selten. Zwar beweist Greenall, dass er den Blues („Hard Believer“) oder den verkifft nachhallenden Dub („White Flag“) mittels dunkler Ausnahmestimme und brillantem Gitarrenspiel weiterhin großartig zu interpretieren weiß, doch leider findet sich unter den zwölf Stücken auch uninspiriert Plätscherndes („Two Days Later“, „Truth Begins“) und mit „Too Late“ zeigt Fink gar Tendenzen zum Süßkram à la Coldplay auf. Ein Mal langt er dann aber doch richtig zu, denn „Pilgrim“ bahnt sein gewaltiges Finale auf genau die spannungsgeladene Weise an, für die man diesen Mann zu schätzen weiß. Davon in Zukunft bitte wieder mehr.