„Harry Potter“-Star Jessie Cave: Ausschluss von Convention wegen OnlyFans
Jessie Cave, bekannt für ihre Rolle als Lavender Brown, darf wegen ihres OnlyFans-Accounts nicht bei der Convention des Franchises auftreten.
Wir alle erinnern uns an Lavender Brown, das Gryffindor-Mädchen, das beinahe Ron Weasley und Hermine Granger gesplittet hätte. Die Schauspielerin dahinter, Jessie Cave, wurde nun offenbar von einer „Harry Potter“-Convention ausgeladen, weil sie einen OnlyFans-Account besitzt. Begründet wurde der Ausschluss damit, dass die Convention für Familien sei und die Plattform weitestgehend mit Pornografie assoziiert werde, was kein gutes Bild auf das Franchise werfen würde.
Wingardium Nakediosa: Lavender Brown hat OnlyFans
In drei aufeinanderfolgenden Teilen der berühmtem „Harry Potter“-Filmreihe spielte Jessie Cave die verliebte und aufgedrehte Lavender Brown. Seit ihrer Zeit bei „Harry Potter“ hat Cave viele kleinere Fernsehrollen übernommen und ihr West-End-Debüt in der Show „Arcadia“ gegeben. 2021 veröffentlichte sie ihr erstes Buch „Sunset“, doch finanziell fühlte sich die 38-Jährige dennoch in der Bredouille. Aus Sorge um das Wohlergehen ihrer Familie sah sich die Schauspielerin gezwungen, über flexiblere Wege an Geld zu kommen — und erstellte einen OnlyFans-Account.
„Im Januar war ich total verloren und hatte Angst“, schrieb Cave in ihrem Substack „Wingardium Nakediosa“. „Ich wusste nicht, wie ich meine Rechnungen bezahlen sollte und ob wir in unser neues Haus einziehen könnten“, gestand sie. Als Konsequenz machte sie sich also einen Account auf der Content-Sharing-Plattform OnlyFans, um sich auf diese Weise etwas dazuzuverdienen. Pornografische Inhalte teilte sie nach eigenen Angaben nie, sondern lediglich Aufnahmen ihrer Haare. Im Podcast „Before We Break Up Again“ mit Lebensgefährten Alfie Brown stellte sie klar: „Es ist ein Fetisch. Fetisch bedeutet nicht unbedingt sexuell.“
Sechs Monate später ist die Schauspielerin stolz über ihre Entscheidung. Der Account habe ihr und ihrer Familie geholfen, sich in ihrem neuen Zuhause einzuleben, „es zu streichen, Teppiche zu verlegen und Etagenbetten für die Kinder zu bauen“. Doch Cave erklärte auch, dass ihr dadurch einige Chancen entgangen seien.
Ausschluss aus „Harry Potter“-Universum
In ihrem Beitrag am 17. September schrieb sie etwa, dass ihr die Teilnahme an einer Fan-Convention für die anstehende „Harry Potter“-Serie wegen ebenjenes Accounts verwehrt wurde. „Das war für mich unverständlich, da die meisten Schauspieler:innen, die an Conventions teilnehmen, in Fernseh- und Kinofilmen Sex- und Nacktszenen gedreht haben. Ich spiele doch nur mit meinen Haaren“, lamentierte Cave. Ihre Ausladung läge laut der Veranstalter:innen an dem Umstand, dass es sich bei der Convention um eine „Familienangebot“ handele und OnlyFans mit Pornografie in Verbindung gebracht werde.
Obwohl OnlyFans weitgehend mit pornografischen Inhalten in Verbindung gebracht wird, betonte Cave mehrmals, dass es sich bei ihr „nicht um eine sexuelle Seite“ handele. Sie sprach auch offen über ihre ganz persönliche Motivation hinter ihrem OnlyFans-Account. Diese lag nicht ausschließlich bei der finanziellen Notlage der Schauspielerin. So gestand sie etwa: „Ein Jahr. Ich werde es ein Jahr lang versuchen. Mein Ziel? Zeit in etwas investieren, in das ich noch nie zuvor investiert habe: Selbstliebe.“
OnlyFans könnte schlechtes Bild auf „Harry Potter“ werfen
Das Stigma hinter der Plattform ist ein starkes, und in vielen Fällen auch nicht ganz ungerechtfertigt. Die Plattform dient einigen Menschen als zweites Standbein – und nicht wenige bespielen ihre Accounts mit sexuell aufreibenden Inhalten. Der wiederkehrende Stereotyp über die Plattform ist jedoch nicht ganz gerechtfertigt, da neben Jessie Cave auch viele weitere Nutzer:innen anderen Content als Online-Pornografie liefern.
Der Ausschluss der Schauspielerin von der „Harry Potter“-Convention entspricht insofern eigentlich einem eher respektlosen Umgang mit Caves Lage, die von ihrem Auftritt besagter Convention noch etwas hätte dazu verdienen können. Letztlich zählt Lavender Brown genauso als Teil des „Harry Potter“-Franchises wie jede:r andere Charakter aus der Filmreihe. Der Ausschluss der Schauspielerin suggeriert damit einerseits eine recht unreflektierte Haltung gegenüber „Sexarbeit“ (im weitesten Sinne) und andererseits eine gewisse Ignoranz des Franchises gegenüber der Lebensrealitäten seiner Schauspieler:innen.
Doch Jessie Cave kann über all dem stehen. Sie sei nicht verärgert darüber, von den „Harry Potter“-Veranstaltungen ausgeschlossen zu sein. „Es wird jetzt eine neue Besetzung geben, und es ist eine andere Zeit. Außerdem habe ich über 15 Jahre lang an Conventions teilgenommen. Ich habe genug Fotos und Zauberer-Erinnerungsstücke“, schrieb sie. Sie fügte hinzu: „Übermäßig skurrile Ein-Frau-Shows mit Puppen sind nicht besonders lukrativ, und in manchen Jahren war das Geld, das ich durch das Signieren von Fotos meines Gesichts verdiente, das einzige echte Geld, das ich verdiente. Ich bin sehr glücklich, dass ich das machen durfte. Jetzt ist es Zeit, weiterzuziehen und neue Rollen zu spielen.“
Die Veranstalter:innen der Convention meldeten sich bisher nicht öffentliche zur Cave-Absage zu Wort.
Die neue Serie zur Filmreihe: Das ist bekannt
Die neue „Harry Potter“-Adaption soll die sieben Bände als Live-Action-Serie über mehrere Staffeln hinweg umsetzen, wobei jede Staffel ein Buch abdecken wird. Damit versprechen die Macher:innen eine noch detailgetreuere Umsetzung als in den Filmen.
Der Starttermin ist für 2027 angesetzt, die Dreharbeiten laufen bereits seit Sommer 2025. Für die Hauptrollen wurde ein komplett neuer Cast zusammengestellt: Dominic McLaughlin übernimmt die Rolle von Harry Potter, Arabella Stanton spielt Hermine Granger und Alastair Stout verkörpert Ron Weasley.


