Bill Cosby weiterhin im Gefängnis: Freilassung verweigert


Schauspieler Bill Cosby weist die Anklagepunkte des Missbrauchs weiterhin von sich und verweigert vorgeschriebenes Präventiv-Programm für Sexualstraftäter. Die Folge: keine vorzeitige Entlassung.

Der Pennsylvania Supreme Court hat noch nicht entschieden, ob Bill Cosby aus dem Gefängnis auf Bewährung entlassen werden kann, oder ob er eine erneute Anhörung erhalten wird. Der ehemalige Comedian sitzt seit September eine Haftstrafe wegen sexuellen Missbrauchs ab.

Das Keystone State’s Parole Board hat eine sehr klare Meinung zum Fall Cosby geäußert. In einem Brief an den verurteilten Sexualstraftäter teilte das Board eine begründete Einschätzung mit:

„Den Aussagen eines Gespräches mit Ihnen (Bill Cosby), die Sichtung Ihrer Akte und alle Belange in Betracht ziehend, hat das Parole Board entschieden: Ihnen wird die Freilassung auf Bewährung verweigert.“

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Bill Cosby weist Vorwürfe von sich und verweigert Präventiv-Programm

Das State Board führt mehrere Gründe für ihre Entscheidung auf, den 83-jährigen Schauspieler in Haft zu behalten. Einen beträchtlichen Teil habe die negative Einschätzung des Pennsylvania Department of Corrections dazu beigetragen, ebenso wie Cosbys Verweigerung am vorgeschriebenen Programm für „Sexualstraftäter zur Gewaltprävention“ teilzunehmen.

Cosbys Verweigerung einer Teilnahme beim Präventiv-Programm für Sexualstraftäter habe zudem jedwede weitere Hoffnungen auf Freilassung auf Bewährung für ihn verhindert, stellte das Board klar. Was bedeutet, dass Cosbys weiterhin inhaftiert bleibt, bevor die Möglichkeit bestünde, dass das Gericht eventuell zu seinen Gunsten entscheiden könne.

Im September 2018 wurde der Schauspieler Cosby zu drei bis zehn Jahren Haft verurteilt. In seiner zweiten Anhörung wurde Cosby für die Vergewaltigung der ehemaligen Universitätsangestellten Andrea Costand für schuldig befunden. Haftstrafen, die eine ungenaue Zeitspanne umfassen, sind in Pennsylvania nichts Ungewöhnliches. Je nach Führung wird im Laufe der Inhaftierung über das weitere Ausmaß der Freiheitsstrafe oder die Entlassung bestimmt.

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Eine weitere Anhörung blieb bis jetzt ohne Urteil

Während seiner Inhaftierung in Pennsylvania’s State Correctional Institution für nahezu drei Jahre, hat Cosby gegen den Schuldspruch angekämpft. Im Juni 2020 wurde sein Einspruch gegen das Urteil wegen sexuellen Missbrauchs zur Anhörung angenommen. Das Gericht führte die Verhandlung im Dezember zwar durch, die Richter*innen fällten jedoch noch kein Urteil über den Fall.

Cosbys Verteidiger äußerten sich folgend: „Uns wurde mitgeteilt, dass sich Beamte des PA State Parole Board mit Mr. Cosby in den vergangenen Monaten getroffen haben und ihm empathisch nahebrachten, dass wenn er sich nicht am Programm zur Prävention von Sexualstraftaten beteiligen würde, auch seine Forderung auf Freilassung abgewiesen würde. Mr. Cosby hat jedoch vehement auf seiner Unschuld beharrt und weist weiterhin die Vorwürfe von sich, da sie falsch seien und ohne Beweisgrundlage. Mr. Cosby hofft weiterhin, dass der Pennsylvania State Supreme Court einen baldigen Freispruch äußert oder ihm eine neue Anhörung gewährt.“

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++ Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de ++