Diddy bat T-Pain darum, Auto-Tune benutzen zu dürfen – gegen Bezahlung


Während der Produktion zu Diddys Album LAST TRAIN TO PARIS war der Rapper sehr von dem Auto-Tune-Effekt angetan. Dem Rapper T-Pain, der zu den Pionieren des Auto-Tune-Raps gezählt wird, bot er sogar Lizenzrechte an, nur um den Effekt benutzen zu dürfen.

Der Rapper und Sänger T-Pain gilt für viele HipHop-Fans als einer der Pioniere des Auto-Tune-Rap. Die Rap-Ikone Diddy respektierte den Künstler sogar so sehr, dass er ihn um Erlaubnis bat, den Effekt auf seinem Album LAST TRAIN TO PARIS, das 2010 erschien, benutzen zu dürfen. Die Erlaubnis wurde angeblich festgehalten auf einer Serviette.

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Diddys Faszination für Auto-Tune

Beim Auto-Tune [zu deutsch „Automatische Tonhöhenkorrektur“] handelt es sich um ein Verfahren zur Tonhöhenänderung bei Musikproduktionen. Obwohl die Entwicklung der digitalen Tonhöhenkorrektur bereits in den 1970er-Jahren begann, stechen ein paar Künstler*innen in der Musikgeschichte hervor, die den Sound besonders populär gemacht haben. Cher mit „Believe“, vor allem. Ende der 2000er-Jahre erhielt der Sound-Effekt Einzug in HipHop-Produktionen. Trotz der anfänglichen Kritik gegenüber digitaler Stimmkorrektur in der Musik, dominierten verzerrte Stimmen plötzlich die Charts, wie zum Beispiel Kanye West mit seinem Album 808s & HEARTBREAK. Ein anderer Wegbereiter des Auto-Tune-Raps ist T-Pain, den Diddy nach einer Aussage von dessen Audio-Engineer Matt Testa sogar als „Architekten“ der Auto-Tune-Bewegung sah.

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Ein Lizenzvertrag auf einer Servierte

Während der Arbeit an Diddys Album LAST TRAIN TO PARIS soll die Faszination des Rappers für diesen neuen Sound gewachsen sein. Matt Testa erinnert sich in einem Interview mit „Revolt“: „In dieser Zeit war T-Pain mit seinem Auto-Tune ganz oben in den Charts. Für Puff wirkte das zunächst wie ein Scherz, doch er meinte es absolut ernst, als er zu T-Pain sagte: „Ich möchte deine Erlaubnis, um Auto-Tune zu benutzen.“ T-Pain sagte darauf: „Von mir aus. Es gehört mir ja nicht, du kannst es benutzen.“ Es endete damit, dass Diddy T-Pain Lizenzen für sein Album gab und die Vereinbarung auf einer Serviette festhielt.“

Das versprochene Geld habe T-Pain letztendlich sogar erhalten, obwohl er an der eigentlichen Produktion von Diddys Album gar nicht beteiligt war. Weiter erinnert sich Testa, dass der Rapper angesichts des Erfolgs von Kanye West, dessen Album 808s & HEARTBREAK noch vor Diddys Platte erschien und das ebenfalls viele Auto-Tune-Elemente enthielt, gesagt haben soll: „Sch***e! Dieser Typ klaut mir gerade meinen Sound. Das will ich hin. Ich will diesen Vibe.“

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Ist T-Pain der Vater des Auto-Tune-Raps?

T-Pain hatte 2017 in einem Interview mit The Breakfast Club deutlich gemacht, dass mehrere Künstler den Auto-Tune-Effekt mit ihm assoziierten. Viele hätten ihn sogar auf Songs eingeladen, nur um gleichzeitig von ihm eine Bestätigung zu bekommen, den Effekt und den Style zukünftig nutzen zu dürfen. Das missfiel dem Rapper offenbar. Er hätte wohl kein Problem damit gehabt, wenn man ihm einfach nur musikalisch gehuldigt hätte.

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„Es gab eine ganze Generation von Leuten, die meinten, wenn sie T-Pain auf einem Song bekämen, dürften sie das gleiche tun wie er. Danach brauchst du ihn nicht mehr, weil du dann schon den T-Pain-Stempel auf dir hast und einfach weiter machen kannst. Viele wollten einfach nur meinen Swag klauen.“

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Diddys Album LAST TRAIN TO PARIS feierte dieses Jahr 10. Jubiläum. Es erschien am 14. Dezember 2010.

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