Eno zu Musikklau-Vorwürfen: „Ich habe mich mehr inspirieren lassen als man sollte“


Kritiker*innen werfen dem Rapper vor, sich bei Melodien berühmter Songs zu bedienen. Ein Internet-Meme, das darauf anspielt, verhalf ihm letztlich zu unfreiwilliger Berühmtheit.

„Deutschrap ist fresher denn je“. Wer sich schon einmal mit lustigen Deutschrap-Memes beschäftigt hat, dem könnte dieser Satz bekannt vorkommen. In regelmäßigen Abständen postet der Twitter-Account „Clo1444“ Gegenüberstellungen von deutschen und internationalen Rap-Songs, die eine Debatte über geklaute Songs ins Rollen brachten. Häufiges Opfer dieser Memes ist der Rapper Eno. In einem Interview äußerte er sich nun zu den Vorwürfen und räumt ein, Fehler gemacht zu haben.

Eno hat sich offenbar „zu sehr“ inspirieren lassen

Die Karriere von Eno, der bei Xatars Label „Alles oder nix“ unter Vertrag steht, nahm schnell Fahrt auf. Parallel zu seinem Erfolg wuchs jedoch auch die Kritik an dem Musiker aus Wiesbaden. Der Grund: Er soll sich des Öfteren an Melodien international bekannter Rap-Songs orientiert haben. In diesem Zusammenhang wurde er sogar zum Mittelpunkt einer Internet-Meme-Serie mit dem Titel „Deutschrap ist fresher denn je“. Bisher äußerte sich der Rapper nicht zu den Vorwürfen. In einem Interview mit Marvin Game, brachte Eno das Thema nun selbst zur Sprache und räumte ein, sich Unterstützung beim Schreiben seiner Songs geholt zu haben. Erst im Nachhinein fiel ihm wohl auf, dass viele seiner Songs eine Ähnlichkeit zu US-amerikanischen Produktionen aufwiesen. Zu dem Zeitpunkt habe er die Interpret*innen zum Teil wohl noch gar nicht gekannt:

Irgendwann habe ich so drei Alben in einem Jahr gemacht und irgendwann – sage ich dir ehrlich – habe ich so 2-3 Jungs dazu geholt, die mir geholfen haben beim Schreiben, Top-Lines, Melodien und so (…) Auf einmal komme ich nach Deutschland, haue den Song raus, ich habe noch nie in meinem Leben von Jack Harlow gehört und auf einmal ist der Song einfach geklaut. Irgendwelche Jungs sind im Studio, die wir dazu geholt haben, kicken ne Top-Line, auf einmal ist die von Travis Scott (…) Der Fehler ist, dass ich aufgehört habe, mich zu 100% selber um meine Musik zu kümmern (…) Ich habe mich hier und da auch mehr inspirieren lassen, als man sollte.

Diesen Fehler, so der Rapper, wolle er in Zukunft nicht wiederholen.

Hier könnt ihr das ganze Interview von Eno sehen:

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Ein Twitter-Kanal löst eine Debatte um geklaute Songs aus

Dass der Twitter-Account @clo1444 einmal 40.000 Follower*innen haben würde, hatte sich die Person dahinter wahrscheinlich nicht ausgemalt. Alles begann recht harmlos mit einem kurzen zusammengeschnittenen Videoclip, in dem er Enos Song „Souvenir“ mit Travis Scotts „Butterfly Effect“ gegenüberstellte. Beide Songs weisen zugegebenermaßen eine gewisse Ähnlichkeit auf. An den Schluss packte Clo1444 ein kurzes Video-Statement des Rappers, in dem dieser die neue Deutschrap-Generation lobt. Wortwörtlich hört man ihn dort sagen: „Deutschrap ist fresher denn je. Es ist einfach zu krass: die neue Generation, der neue Sound. Wir haben Amerika seine Mutter gef****“ Die Haltung dahinter: Wir sind besser als die da drüben.

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Der Clip schlug Wellen und war der Auftakt einer ganzen Serie von Gegenüberstellungen von internationalen und deutschen Songs – unter anderem auch von Artists wie Cro oder badmomzjay – denen man zumindest eine gewisse (einseitige) Inspiration unterstellen könnte. Viele Rapper*innen nehmen die Beiträge von clo1444 übrigens so auf, wie sie auch gemeint sind – humorvoll.

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