Joni Rewind


HipHop goes Ragga, schon wieder: DJ Dynamite erfindet sich selbst neu.

Die MUSIK: Der DJ und Produzent von Dynamite Deluxe mag sich vor zwei Jahren in einen Ragga-begeisterten Joni Rewind verwandelt haben – seine Hip-Hop-Vergangenheit hat er dennoch nicht weit hinter sich gelassen: Auch wenn es auf seinem ersten eigenen Produzenten-Album den einen oder anderen Dancehall-Beat wie „Rollin“ geben mag, so sind es doch in der Hauptsache die internationalen Vokalisten, die für den Ragga-Flavor sorgen. Verglichen mit den Alben von Gentleman und Silly Walks sind die Beats weit weniger im Reggae als vielmehr im HipHop angesiedelt. Durchweg tanzbar ist das Debüt auf jeden Fall und vor allem im Rahmen der Möglichkeiten außergewöhnlich abwechslungsreich. Man merkt Rewind die langjährige Erfahrung an, wenn er „Can’t Fuck With Them‘ mit warmen Gitarren ausstattet oder Cocoa Brovas‘ Gehuste bei „Rudeboylink‘ mit verspielten Orgelparts untermalt. Über zwei Jahre hat Joni in Eigenregie und vor Ort in London, New York und Kingston, Jamaika, mit MCs wie Black Twang, Diamond D., Lord Finesse, Capleton und der britischen Hoffnung Est’elle seine Tracks aufgenommen. Mit „Welcome To The World Of Joni Rewind‘ will der Produzent vor allem in England ein Publikum erreichen, das sich für Acts wie Roots Manuva, The Herbaüser und Black Twang begeistert. Hörproben wie immer auf www.musikexpress.de. Jochen Niemann ist 26 Jahre alt und nach Samy Deluxe der zweite Künstler der ehemaligen deutschen HipHop-Macht Dynamite Deluxe, der eine Solo-Karriere startet. Sein Bruder war in den 8oer Jahren bereits Disco-DJ und weckte damit Jonis Leidenschaft für Plattenteller. Während der erfolgreichen Jahre mit Dynamite Deluxe kompilierte der Hamburgerdiverse Dancehall-, Ragga- und Roots-Mixtapes, bevor er 2000 endgültig den Entschluss fasste, in diesem Genre ein eigenes Album zu produzieren. Sein Jan-Delay-verwöhntes Label Eimsbush generierte für dieses Vorhaben ordentlich Rückenwind, so dass sich der perfektionistische Produzent alle Zeit der Welt nehmen durfte, um das Debüt ganz und gar nach seinen Vorstellungen einspielen zu können.