Lana Del Rey weist Kritik zurück, ihre Musik „verherrliche Missbrauch“ und kündigt Album an


Via Instagram äußerte sich Lana Del Rey ausgiebig zu den Vorwürfen, ihre Musik sei antifeministisch und kündigte ganz nebenbei ihr neues Album an.

Ein Instagram-Post kann explosiv sein – im Falle von Popsängerin Lana Del Rey sind gleich zwei Bomben geplatzt. Am Donnerstag, den 21. Mai 2020, postete die Sängerin das Foto eines langen, selbst geschriebenen Textes auf ihrem Kanal, in dem sie sich über Kritiker*innen auslässt, die ihr seit Beginn ihrer Karriere vorwerfen, sie hätte „Frauen um Hunderte von Jahren zurückgeworfen“ und „Missbrauch verherrlicht“. Doch damit nicht genug: Im gleichen Zuge kündigte Del Rey zudem ihr sechstes Studioalbum an, das am 5. September 2020 erscheinen soll.

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Der 34-jährige Popstar beginnt seinen Text damit, den Erfolg von Beyoncé, Ariana Grande, Nicki Minaj und anderen Künstlerinnen in Bezug auf die Kritik an ihrer Musik gegenüber zu stellen. So schreibt sie: „Jetzt, wo Doja Cat, Ariana, Camila, Cardi B, Kehlani und Nicki Minaj und Beyoncé Nummer-Eins-Songs darüber hatten, sexy zu sein, keine Kleider zu tragen, zu ficken, betrügen usw. – kann ich bitte wieder darüber singen, mich schön und selbstbewusst zu fühlen, wenn ich verliebt bin, auch wenn die Beziehung nicht perfekt ist, oder für Geld zu tanzen – oder was immer ich will – ohne gekreuzigt zu werden oder zu sagen, dass ich Missbrauch verherrliche???????“

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Weiterhin halte sie es für „erbärmlich“, dass ihrer Musik klarer Anti-Feminismus vorgeworfen werde, fügte Del Rey hinzu: „Bei all den Themen, mit denen sich Frauen endlich auseinandersetzen dürfen, möchte ich nur sagen, dass ich es für erbärmlich halte, dass meine kleine lyrische Erkundung meiner manchmal unterwürfigen oder passiven Rollen in meinen Beziehungen in den letzten zehn Jahren oft dazu geführt hat, dass die Leute sagen, ich hätte Frauen um Hunderte von Jahren zurückgeworfen.“ In einem kurzen Satz kam sie zudem auf ihre neue Platte zu sprechen: „Ich bin sicher, dass es auf meinem neuen Album, das am 5. September erscheint, auch noch einen Hauch von dem geben wird, worüber ich nachgedacht habe.“

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Weiter sagt sie: „Ich habe es satt, dass Schriftsteller*innen und Sänger*innen sagen, ich würde Missbrauch verherrlichen, während ich in Wirklichkeit nur eine glamouröse Person bin, die über die Realitäten klar zu erkennender und weltweit vertretener Missbrauchsbeziehungen singt.“ Ihr sei vor allem wichtig, dass auch „Frauen wie sie“ gehört würden und dass der moderne Feminismus auch ihre Sichtweise berücksichtige: „Damit das klar ist, ich bin keine Feministin“, schreibt sie an einer Stelle des Textes, „aber es muss im Feminismus einen Platz für Frauen geben, die aussehen und handeln wie ich – die Art von Frauen, die Nein sagen, aber Männer hören ein Ja – die Art von Frauen, die gnadenlos dafür beschuldigt werden, ihr authentisches, zartes Selbst zu sein, die Art von Frauen, denen ihre eigenen Geschichten und Stimmen von stärkeren Frauen oder von Männern, die Frauen hassen, weggenommen werden.“

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Selbstverständlich blieb Del Reys Kritik nicht unkommentiert: Das Zwei-Fronten-Lager, das sich unter dem Post der Sängerin gebildet hat, beweist das Gegenteil. Während die einen zu der Sängerin stehen und ihr Courage und Wahrheit zusprechen, erntet sie von der anderen Seite harsche Kritik dafür, angesehene (und vor allem dunkelhäutige) Musikerkolleginnen zu Beginn des Textes zu attackieren. Del Rey reagierte daraufhin mit einem weiteren Statement innerhalb der Kommentarspalte: „Es ist traurig, dass es direkt zu einem ‚Women of Color‘-Thema wird, wenn ich über meine Lieblingssängerinnen spreche. Ich hätte buchstäblich jeden nennen können, aber ich habe mir meine verdammten Lieblingssängerinnen ausgesucht. Und das ist das Problem mit der heutigen Gesellschaft: Nicht alles dreht sich darum, was du dir zurecht legst. Das ist genau der Sinn meines Posts – es gibt bestimmte Frauen, die von der Kultur keine Stimme zugesprochen bekommen, und das hat nichts mit Rasse zu tun, ich weiß nicht, womit es zu tun hat. Es interessiert mich nicht mehr, aber nennt mich niemals, niemals, niemals rassistisch, denn das ist Bullshit.“

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