Missbrauchs-Skandal bei Burger Records: Artists und Mitarbeiter in Kritik


Zahlreiche junge Frauen äußern sich zu Fehlverhalten von und Missbrauch durch Mitarbeiter und Künstler des Indie-Labels Burger Records.

Das kalifornische Indie-Label Burger Records hat eine Reihe „größerer struktureller Veränderungen“ angekündigt, mit denen eine interne „Kultur der toxischen Männlichkeit“ angegangen werden soll. Die Veränderung folgt auf eine Reihe anonymer Anschuldigungen via Social Media wegen sexuellen Fehlverhaltens, die sich gegen die Künstler und Angestellten des Unternehmens richten.

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Die Anschuldigungen kame über die Instagram-Seite namens „Lured_By_Burger_Records“ zutage, die in der Hoffnung lanciert wurde, „diejenigen zu unterstützen, die Opfer sexueller Übergriffe von Straftätern waren, die mit Burger Records zu tun haben.“ Speziell richtet sich die Kritik gegen die Inhaber von Burger Records, sowie eine Reihe von Künstlern und Bands des Labels, darunter Mitglieder von The Growlers, The Frights, The Buttertones, SWMRS und Cosmonauts. So beschuldigt etwa The-Regrettes-Frontfrau Lydia Night SWMRS-Schlagzeuger Joey Armstrong (Sohn von Green-Day-Sänger Billie Joe Armstrong) des sexuellen Missbrauchs. Weitere zahlreiche Beiträge berichten von Fällen, in denen junge, minderjährige Mädchen in das Hinterzimmer des Burger-Records-Stores in Fullerton, Kalifornien, eingeladen wurden, nur um von älteren Männern, die mit dem Label in Verbindung stehen, belästigt zu werden.

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„Burger Records ist verantwortlich für das Kuratieren einer Kultur, die auf pädophilen Tendenzen und der Fetischisierung von Teenagern aufbaut und ‚Predators‘ den Zugang zu den Tausenden von Teenagern ermöglicht, die $$$$ bezahlen, um zu ihren fast täglich stattfindenden Shows zu gehen“, heißt es in einem Beitrag auf der Instagram-Seite. Nun hat das Label auf die Anklagen reagiert und eine umfassende Erklärung abgegeben, in der sich Burger Records von einigen Künstlern und Mitarbeitern distanziert. So soll Mitbegründer Sean Bohrman „eine Übergangsrolle beim Label einnehmen“, während Mitbegründer Lee Rickard „sofort von seiner Rolle als Labelpräsident zurücktreten und alle Interessen am Label vollständig veräußern“ wird. An seiner Stelle soll Jessa Zapor-Gray die Rolle der vorübergehenden Label-Vorsitzenden übernehmen.

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„Wir entschuldigen uns zutiefst bei allen, die durch Erfahrungen in der Burger- und Indie/DIY-Musikszene, an der wir beteiligt sind, irreparablen Schaden erlitten haben“, schreibt das Label in der öffentlichen Erklärung. „Wir bedauern auch zutiefst die Rolle, die Burger bei der Aufrechterhaltung einer Kultur von Toxic Masculinity gespielt hat.“ Im Zuge ihrer Entschuldigung kündigte Burger Records an, den Label-Namen ab sofort in „BRGR RECS“ umzubenennen, „um eine klare Abgrenzung zwischen den alten und neuen Burger Records zu schaffen.“ Weiterhin heißt es in dem Statement: „Darüber hinaus werden wir dem Label mit BRGRRRL ein rein weibliches Impressum hinzufügen, das dazu dienen wird, viel mehr Künstlerinnen eine Plattform und Unterstützung für das Wachstum als Musikerinnen zu geben.“

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