Rapper E-40 und Too $hort fordern ein Ende der Gewalt im HipHop


E-40 und Too Short sprechen über die Problematik der steigenden Mordzahlen in der Rapmusikbranche. In anderen Genres sei das nicht der Fall und „wir wollen nur die gleiche Realität für unsere jungen Superstars.“

Die beiden Westcoast-HipHop-Legenden Earlington Stevens, bekannt als E-40 und Todd Shaw, bekannt als Too $hort fordern ein Ende der Gewalt im HipHop. In einem gemeinsamen Text, der über „The Atlantic“ am Dienstag (15. November) veröffentlicht wurde, machten sie auf die vermehrten Morde an Rappern aufmerksam. Beide Rapper bilden aktuell mit Snoop Dogg und Ice Cube die Gruppe Mount Westmore und planen ihr Debütalbum am 09. Dezember auf den gängigen Streaminganbietern zu veröffentlichen.

„Jazzmusiker wurden auf dem Höhepunkt ihrer Karriere nicht routinemäßig auf der Straße ermordet. Rockstars waren es auch nicht. Wir wollen nur die gleiche Realität für unsere jungen Superstars“, wünschen sich die beiden Künstler und verfassten daher ihren Text. Nach dem Tod von XXXTentacion im Jahr 2018 wurde jährlich mindestens ein bereits bekannterer oder gar sehr prominenter Rapper in den USA ermordet – zuletzt war es Takeoff von den Migos.

E-40 und Too Short sehen ein Problem der vermehrten Gewalt in Plattformen wie Instagram. „Rapper versuchen zu sehr, online anzugeben, was ihrer Sicherheit schadet. Diese Typen kommen schneller an Geld, als wir es je taten. Wir waren in einem Stripclub, in dem ein Rapper mit Mauern aus Geld saß – wirklich Mauern: Jeder Stapel war einen Meter hoch. Wie kann man so viel Geld in einer Nacht ausgeben? Wir haben keine Ahnung“, schreiben sie in dem Text.

Das Problem dabei sehen die beiden nicht am Geld per se: „Wir lieben es, wenn Leute viel Geld verdienen. Aber mit dem Erfolg kommen auch Neid und Wut. Soziale Medien verstärken diese Gefühle.“  Instagram befeuert laut ihnen die Streitigkeiten untereinander, denn „ein Streit kann wegen eines harmlosen Instagram-Like beginnen.“ Sie glauben: Wenn zwei Personen „Beef“ haben, man selbst das nicht mitbekommt und Beiträge von einer der Personen liked, dann ist die andere sauer auf einen, weil diese denkt, man würde sich auf eine Seite schlagen.

„Rap ist im Vergleich zu unserer Anfangszeit ein ziemlich gefährlicher Beruf geworden. Wir brauchen eine Intervention“, äußern Stevens und Shaw. Sie fordern daher, dass wieder mehr gesprochen wird und sich die Branche verändert. „Die Künstler müssen vorsichtiger und strategischer vorgehen. Labels und Musikmanager müssen mehr in Aufklärung investieren, um die Künstler, mit denen sie arbeiten, zu schützen. Manager müssen qualifizierte Sicherheitsteams einstellen, die angespannte Situationen effizient entschärfen können. Rapper müssen ihre Social-Media-Aktivitäten einschränken und wachsamer sein, wenn sie nicht zu Hause sind.“