Alloy Mental – We have control

Waren die gerade auf Militärschulung? Die Beats von Alloy Mental schlagen wie Bomben ein, jemand schreit wie aus dem Maschinengewehr geschossen „Fire,fire, fire!“, und schon fühlt man sich ins Cockpit einer Messerschmitt katapultiert. An anderen Stellen wird das martialische Flair durch Stechschritte und Kriegstanztrommeln verstärkt. So hört er sich also an, der New Rave aus dem Übungsbunker eines Fliegerhorsts. Wie passend, dass Alloy Mental die meiste Zeit in Belfast anzutreffen sind, einer Stadt, die sich inmitten von umkämpftem Gebiet befindet. Einen britischen Einschlag hat das Trio dementsprechend auch weg. In manchen Tracks steckt das Flirren bestimmter Chemicals-Momente oder die melancholische Bassgitarre Peter Hooks. Aber die Gründe, warum man auf diese Nordiren anspringt, heißen „Alloy Mental“, „God Is Green“,“We Have Control“, „Gotta Love“ und „Fortunate Son“. Stücke, die das Böse im Menschen erwecken, in ihrer Brutalität urteutonisch sind, nitzerebbig malträtieren und den Rest der Musikproduktion wie zahmes Zwitscherprogramm erscheinen lassen. Hätten sie ihren Schlachtfeldsound von Anfang bis Ende des Albums konsequent durchgezogen, wäre ihnen der Triumph nicht zu nehmen gewesen. VÖ: 19.9

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