Ash – 1977

1977 war ich gerade mal neun Jahre alt und schwankte zwischen ABBA und Smokie. Zwei Jahre danach kaufte ich mir mit Queen (LIVE KILLERS) und Van Halen (II) meine ersten Rockplatten. Punk war noch zu früh für mich. Über Joan Jett und Iggy ging die Reise später dann zu Sonic Youth und My Bloody Valentine. Die drei von Ash wurden wohl um 1977 erst geboren, geben aber auf 1977 eine gute Figur ab, deren Gliedmaßen erstaunlicherweise ziemlich genau aus eben jenen oben erwähnten Namen und Zeiterscheinungen besteht. Leichtfüßig und unbeschwert, direkt und ziemlich frech schütteln Ash gar wundervoll erfrischenden Punk-Perlen aus ihren gitarrengestärkten Ärmeln und proben so die Jugendrevolution im kleinen, feinen Stil. Zuckersüße Harmonien und herbe Noise-Attacken wechseln mit Mitpfeifschlagern und lockeren Balladen. Ash rattern dabei ohne nennenswerte Reibungsverluste stets geradeaus und erstaunen mit Arrangements, die ansatzlos mitreißen. So kann mit 1977 der Sommer 1996 mit Anstand und Vollgas beginnen!