Ash – Nu-Clear Sounds

Da sind sie wieder, Ash, die Britpop-Teenies von 1996. Jetzt haben sie sogar eine Gitarristini Uii, und reifer sind sie geworden! Ja. Waren sie vor zwei Jahren noch reichlich jung und von naiver Sehnsucht nach dem Thron der britischen Musikszene erfüllt, überrascht ihr neues Werk mit homogenen Songs und knackigen Gitarren. So läßt das eher traditionelle Jesus Says“ schon mal Erinnerungen an Primal Screams Rockalbum GIVE OUT BUT DON’T GIVE UP aufkommen. Aber Ash können auch anders: schmeichlerisch sanft entschlüpfen ihren Instrumenten zarte Balladen, kleine melancholische Tribute an die künstlerische Kehrtwende der britischen Popszene, die mit dem Aufstieg von Acts wie The Verve ihren Anfang nahm. Ja, Ash sind älter geworden und haben die Zeichen der Zeit erkannt. Doch auch das angeblich Neue täuscht nicht über alte Schwächen hinweg. Ebenso wie ihr Debüt 1977 läßt das neue Album pointierte Kniffe und originelle Spielereien vermissen. So ist NU-CLEAR SOUNDS zwar ein respektierliches Rockalbum, von einer musikalischen Offenbarung allerdings meilenweit entfernt. Und das ist in Zeiten, in denen britische Bands wie Pilze aus dem Boden schießen, fast schon obligat. Aber vielleicht sind die vier wirklich noch zu jung.