Beck :: 1st&Hope

Manchild Beck outet sich als Holzbrett-Lover – mit dem Soundtrack zu einer Doku übers Street-Skaten in LA.

Im wahren Leben drehen die Brüder Emmett und Brendan Malloy Musikvideos – für eine illustre Klientel wie Wolfmother, Jack Johnson, White Stripes, Black Eyed Peas oder Avril Lavigne. Auch Metallica und Kid Rock haben sie schon in Szene gesetzt. Was genug Geld bringt, um ihrer eigentlichen Leidenschaft zu frönen: dem Skaten, oder besser dem dokumentarischen Filmen dieses Sports, der für sie immer noch etwas Anarchisches, Subversives und Rebellisches hat. Eben Skater als urbane Cowboys, die sich einen feuchten Dreck um Verkehrsregeln, städtische Verordnungen und Anwohner kümmern – sie leben ihren Traum von Abenteuer und Freiheit. Und weil es für einen echten Skater nichts Besseres gibt, als ohne „große Gesundheilsprobleme alt zu werden“, haben sich die Malloys mit Brian Lotti einen Ex-Profi geangelt, der eigentlich 1996 in den Ruhestand getreten ist, nur um jetzt mit Ende 30 – sein letztes Abenteuer zu erleben: Mit Buddys wie Eric Dressen oder Kenny Anderson [die genauso verlebt wirken wie er] streetskatet er durch die Straßen von Los Angeles. Genauer: Von den Hügeln Hollywoods bis zum Staples Center in Downtown. Eine 30-minütige Fahrt, die er am liebsten auf offener Straße und mitten im Berufsverkehr bestreitet – mit netten Einlagen und Tricks. Dazu gibt es zwar keine echte Handlung und auch keinen Big Spin (Lottis berühmter 360-Grad-Sprung], aber nette Bilder, alles Wissenswerte über das Spirituelle des Skatens und vor allem viel gute Musik. Die kommt von Sportskanone Beck Hansen, der zwar kaum Bezug zur Hardcore/Punk-affinen Szene hat, aber trotzdem 20 Songs aus seinem Katalog beisteuert. Hauptsächlich aus dem GUERO-Album von 2005, aber auch zwei Stücke aus ONE FOOT IN THE GRAVE, zwei aus ODELAY und je eins aus STEREOPATHETIC SOUL MANURE und dem aktuellen THE INFORMATION. Was alles nett klingt, aber keinen echten Kaufanreiz darstellt.1ST&HOPE liefert einfach 40 Minuten rasant inszenierte Nostalgie – für ergraute Skater, die ihrer Jugend und ihrem einstigen Karma nachtrauern. Traurig, aber wahr. >>>www.beck.com