Liebe Freunde der gepflegten Schwofs: Legen Sie diese Platte auf. Ich weiß: CDs legt man ein, nicht auf. Aber hey, wir reden hier von Swing, Blues, Gospel, Soul, Rock’n’Roll, Boogie und einigen sorgsam platzierten Schleichern. Also keine Widerrede. Tun Sie’s einfach! Und im Nu werden Sie wahrscheinlich Ihre Liebste über die Auslegware schieben wie einst im Mai beim „Highschool Hop“. Und damit nicht wieder ein paar misstrauische Leser mutmaßen, wir würden hier altgediente Musikanten „lächerlich machen“, fallen wir gleich mit der Tür ins Haus und sagen: Wer bei der Mucke von Herrn Wilhelm und seinen Rhythmuskönigen nicht zuckt und wippt und hopst und singt und selig grinst, kurz „a real good time“ hat, sollte schon mal anfangen, sich Sorgen zu machen -vielleicht ist er ja taub. Oder tot. Oder ein rechter Miesepeter. War die All-Star-Combo des ehemaligen Rolling Stones-Bassisten noch auf dem GROOVIN‘-Album nicht so ganz auf der Höhe, strotzt sie auf der Doppel-CD Double Bill dagegen vor Spielfreude. Beverly Skeete bricht die Herzen reihenweise, Georgie Farne orgelt, Gary Brooker lässt das Piano perlen, Albert Lee die Gitarre züngeln, Andy Fairweather-Low, George Harrison und ein paar Helden mehr sind auch mit von der Partie, rhythm section und Bläser stehen wie eine Eins, die ausgewählten Cover-Versionen sind exquisit, die Eigenkompositionen dito, kein Song klingt jünger als 1955 und alle zusammen wie ein Klassentreffen in richtig gut. Was sagen wir da? Let it roll, baby, roll, sagen wir. Was denn sonst?

www.billwyman.com