Bjork Family Tree Greatest Hits :: Sakrale Großtaten

Was macht Björk einzigartig? Ihre längst überfälligen GREATEST HITS – nicht nach Charts-Notierungen zusammengestellt, sondern durch Fanabstimmung – sowie vor allem das angemessen eigenwillig kompilierte Box-Set FAMILY TREE(fünf 3″-und eine 5″-CDs in einer nicht minder eigenwilligen transparent-rose-farbenen Designer-Plastikschachtel) können helfen, diese Frage zu beantworten. Und? Es ist ihre Intuition – diese und Björks unerschütterliches Urvertrauen darauf markieren den Unterschied. Und FAMILY TREE beweist: Das war nie anders. „Sidasta Eg “ auf der ersten von zwei „Roots“-Discs schrieb das Wunder(liche)-Kind mit 15 und es ist doch schon unverkennbar ein Björk-Stück. Auch das frühe introvertierte Querflöten-Instrumental „Glora“ legt nahe, dass Björk später bei Kukl, dann bei den Sugarcubes („Roots“ enthält drei Stücke auf isländisch) wohl eher aufgehalten wurde auf dem Weg zur Selbstverwirklichung. „Roots“ liefert zudem diverse „different“ Versionen. „Beats“ gibt Material aus jener Zeit preis, in der sich Frau Gudmundsdottir „elektronisch“ emanzipierte – die Früchte einer noch vorsichtigen Annäherung. Doch schließlich rechtfertigen schon die beiden „Strings“-3″-CDs den Kauf von FAMILY TREE: 2000 zeigte Björk der schnöden Konkurrenz, dass es eben nicht genügt, sich mal eben ein Orchester ans Bein zu binden, um anders zu tönen. Die klassischen, dennoch reduzierten Arrangements des Brodsky Quartets ließen viel Raum für expressive Interpretationen. Im Gegensatz zu den Fan-ernannten wurden die das Boxset komplettierenden GREATEST HITS von der Künstlerin ausgewählt. Da gibt’s natürlich Meinungsverschiedenheit. Björks größte Hits-wer wollte das auch abschließend entscheiden?

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