Bloc Party :: Silent Alarm Remixed
Mogwai, Four Tet, Death From Above 1979, M83, Ladytron remixen die Songs des Bloc-Party-Debüts.
Remixe von „Rock“-Songs, die ja meistens eine Übersetzung ins „Dance“-Genre bedeuten, sind nicht gerade unumstritten bei der Indie-Rock-Fraktion. Obwohl ja im Indie-Rock auch getanzt wird, nur halt anders. Schön, daß die „neuen“ Bands aus England (Franz Ferdinand. Bloc Party et al.) per se eine ganz spezielle Funkyness in sich tragen, die es einem Remixer, der sich als Dancefloor-Transformator versteht, entsprechend leicht macht und Leuten mit einem Hang zu nostalgischer 90er-Jahre-Shoegazer-Larmoyanz und einer Abneigung gegen jegliche „Bumm-Bumm-Musik“ entsprechend schwer. So steht zum Beispiel der „Phones Disco Edit“ von „Banquet“ mit dem Paul Epworth, der Bloc-Party-und-die-Hälfte-der-neuen-englischen-Bands-Produzent, die Vorlage in einen funky Disco-Stomper verwandelt, auf Augenhöhe mit dem Original. Den gibt es zusammen mit zwölf anderen Remixen, die teilweise schon als „B-Seiten“ auf den diversen Bloc-Partyy Singles und -EPs enthalten waren, in der Reihenfolge der Original-Tracks auf Silent Alarm Remixed. Daß hier nicht alles Gold ist, was glänzt, liegt in der Natur der Sache und ist kein Grund, um naserümpfend zu bilanzieren: „Hab‘ ich ja gleich gesagt, daß sowas nicht funktioniert.“ Glänzen tut auf jeden Fall „She’s Hearing Voices (Erol Alkan’s Calling Your Dub Mix“), den Alkan gekonnt um ein paar instrumentale und vokale Chiffren herum aufbaut. Anthony Gonzales verwandelt „The Pioneers“ im „M83 Remix“ zu einem breitwandigen Ambient-Ungetüm, gegen das Kele Okereke mit seiner Stimme ankämpft. Was die New Yorker HipHopper Automato aus „Price Of Gas(oline)“ machen, geht auch okay: einen fiepsigen Elektro-Track. Mogwai übersetzen „Plans“ in die Sprache des Post-Rock. Und Death From Above 1979 halten sich gar nicht lange mit einem Remix auf, sie covern „Luno“ in ihrem typischen rumpelnden Moog-Stil. Daß innerhalb eines halben Jahres zwei Alben einer Band erscheinen, ist keine Referenz an die 70er Jahre, wo sowas durchaus schon mal üblich war, sondern die Auswirkung seltsamer deutscher Plattenfirmenpolitik. Wir erinnern uns: Das Bloc-Party-Debüt Silent Alarm ist in England bereits im Herbst 2004 erschienen. VÖ:29.8.
www.blocparty.com
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