Braids

EUPHORIC RECALL

Secret City/Rough Trade (VÖ: 28.4.)

Zerbrechlicher Electro-Pop, der zwischen den Stilen, aber nicht zwischen den Stühlen sitzt.

Das kanadische Electro-Pop-Trio lässt sich durchaus Zeit mit seiner Musik. Das gilt nicht nur für die teils schmerzhaft lange Wartezeit zwischen den Platten, sondern auch für die Songs selbst. Wie Supernova“, der in allen Belangen epische Opener von EUPHORIC RECALL, in fast zehn Minuten mit Hilfe wirbelnder Beats, elektronischer Streicher und der über den Dingen schwebenden Stimme von Sängerin Raphaelle Standell-Preston einen Spannungsbogen aufzieht, den sich andere Künstler:innen gerne für eine gesamte Platte ausleihen würden, ist beeindruckend.

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Mit eher dunkel verhangenen Synth-Goth-Momenten bewerben sich die drei auf manchen Songs nachträglich für einen Gastauftritt auf dem Fever-Ray-Debütalbum („Lucky Star“) oder sammeln Tränen auf der Tanzfläche im Stile von Robyn („Apple“). Eines ist geblieben. Songs von Braids müssen mit Vorsicht behandelt werden.

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Alles an ihnen klingt gleichzeitig zu schön und zu zerbrechlich. Wie in einer Partie Tabu will alles an diesem Album erklären, wie Pop funktioniert, ohne diese drei Buchstaben benutzen zu dürfen. Denn immer dort, wo sich crispe Avantgarde-Beats, ausladende und repetitive Strukturen oder instrumentale Momente von der Melodie entfernen wollen, fängt das Songwriting sie mit einem Lasso aus Seide wieder ein.

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