Chris Rea – Road To Hell Part 2
Blues- und Rockpuristen gilt der Sänger und Slidegitarrist bislang eher als Warmduscher, Popfans – meist reiferen Alters – hingegen freuen sich von jeher über Chris Reas edle Melodien und seine geschmackvolle Instrumentalarbeit. Spröder Gesang und dezente Bluesanleihen zeichnen als Zutaten auch Chris Reas neuestes Werk Road To Hell Part 2 aus. House-Beats,jazzige Passagen und Backgroundsängerinnen wie zu Disco-Glanzzeiten dürften allerdings nur die Wenigsten erwartet haben. Auf den ersten Blick ist es ja ohnehin immer begrüßenswert, wenn sich altgediente Musiker hörbar weiterentwickeln, doch Chris Reas jüngstes Werk hat darüber hinaus auch auf den zweiten Blick Bestand. Der Engländer hat den Sound der Dire Straits aus seinem neuen Repertoire gestrichen, auch rhythmisch hat das Höllenstraßen-Sequel kaum etwas von Reas bisheriger Beliebigkeit. Und plötzlich strahlt seine rauhe, lakonische Stimme in viel eindringlicherem Glanz, seine Gitarre klingt nicht mehr gar so brav nach David Gilmour und die Songs verlieren mitunter ihre Berechenbarkeit. Daß Chris Rea damit keinen Hit im Viva-Kinderprogramm landen wird oder steil frisierten Metal-Industrial-Techno-HipHoppern die Show stehlen wird, ist selbstverständlich, aber dennoch ist Road To Hell Part 2 ein Zugeständnis an die 90er Jahre. Und für Chris Rea und seine Fans ist dieses Album bestimmt eine kleine Revolution.
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