Clap Your Hands Say Yeah – Clap Your Hands Say Yeah
Wir schauen ins Musterheft des aktuellen Indierock: David Byrne und, erraten, David Bowie, haben auch dieser Band auf Konzerten in New York die Aufwartung gemacht, wie schon bei Arcade Fire im vergangenen Jahr. Bei einem Blind Date hätte man allerdings einige Mühe, den Unterschied zwischen Clap Your Hands Say Yeah und ihrem VIP-Trendspotter zu hören, was David Byrne betrifft. Nachdem der Talking-Heads-Vordenker jahrelang als unsingbar galt, mehren sich nun die Zeichen, daß die Byrne-Singschule bald Filialen in allen großen Popmetropolen aufmachen kann. Clap-Your-Hands-Sänger Alec Ounsworth wird nach dieser Platte die David-Byrne-Gedächtnisplakette für intensive vokale Dehnübungen verliehen werden müssen, er hat sogar dieses „Ouwo-wa-wa-wa“ drauf, das hysterische Japsen, hinter dem sich auch ein frustriertes Menschlein verstecken kann. Oder der Pop-Wolf im intellektuellen Schafspelz, clap your hands say yeah, das selbstfinanzierte und in Eigenregie produzierte Debüt der Band aus Brooklyn. New York, ist aber alles andere als ein Rip-off. Es ist eher eine unerhörte Mixtur aus gerade mal wieder vergessenen Pop-Tugenden wie „Sport, Spiel, Spannung“. Die Gitarren- und Synthiepopsongs kommen in einem ziemlichen Galopp daher – locker, leicht brüchig und schrammelig wie anno dazumal die Feelies. Genug der Vergleiche jetzt. Clap Your Hands Say Yeah zaubern so ein bißchen Kirmesstimmung in die Bude, mit Drehorgel und Marktschreier, im emphatischen Call-and-Response-Gesang: „Clap your hands / but I’m so loney… Clap your hands /but I have no money“. Vielleicht fühlte David Bowie sich in einem von Alec Ounsworth Songs so angenehm angesprochen, daß er sich dem Clap-Your-Hands-Publikum in New York einfach einmal zeigen mußte: „You look like David Bowie but you’ve nothing new to show me“, heißt es in „Over And Over Again“.
www.clapyourhandssayyeah.com
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