Coco Montoya – Suspicion

„I ve got the same old blues again“, wie J.J. Cale einst tönte? Die Antwort sei ein feiges Jein. Aber Coco Montoya macht’s einem auch wirklich nicht leicht. Lorbeer gebührt ihm, weil er in den 8oern Seit’an Seit’mit Walter Trout Blues-Altvater John Mayall vor der Vergreisung rettete und dessen Bluesbreakers beinahe an die ruhmreichen 60er anknüpfen ließ. Und weil der Mann glauben Sie’s ruhig-f-a-n-t-a-s-t-i-s-c-h Gitarre spielen kann. Man legt SUSPICION in den CD-Player und hört schier fassungslos, wie herrlich entspannt Montoya fließende Läufe und beseelte Soli nur so aus dem Ärmel schüttelt. Leider verschwendet er seine Gaben – und die von ist-Class-Compadres wie Bob Glaub, Tommy Eyre, Tony Braunagle und Chuck Kirkpatrick – hier allzu oft an höchst durchschnittliches Material. Das klingt dann schon mal nach den keimfreien Reißbrett-Konstrukten Gary Moores („Fool“,“Good Days, Bad Days“) oder dem angestaubten Btuesrock eines Robin Trower („Enough Is Enough“). Dafür stehen bläsergetriebene Temperamentsbolzen („I Need Your Love In My Life“), der Slow-Blues „Trading One Fool For Another“, das rustikale „Get Your Business Straight“, das swingende „You Didn’t Think About That“ oder „Nothing But Love“ mit dem wundervollsten Intro seit Duane Allmans Genietat bei Aretha Franklins „The Weight“ auf der Habenseite. Wie man das alles bewertet? Mit feigen 4 .Wie sonst?