Delakota – One Love
Gemeinhin pflegt man in solchen Fällen ja von göttlicher Fügung zu sprechen. Oder einfach von irdischer Bauernschläue,die sich nach einem mit Intuition und Intellekt gleichermaßen gesegneten Schachzug dem Zeitgeist von zwei Fronten nähert. Doch zum Glück ist nicht alles Blech, was billig scheppert. Und so kann man dem charmanten Grinsen des Duos Delakota nie böse sein, auch wenn die beiden ohne Gewissenbisse Brit-Pop mit trockenen Mo‘ Wax-Beats in einen Topf schmeißen und so den Heißhunger der Briten auf neue Hypes bis zur Magenverstimmung reizen. Denn anstatt in Haudrauf-Manier Teile ineinander zu pressen, die nicht zusammenpassen, feilen Cass Brown (Ex-SenselessThings) und Des Murphy auf ONE LOVE mit viel Hingabe und Liebe zum Detail an jedem einzelnen Track, hinterlegen Gitarrenswing mit hauchzartem Scratchen, kontrastieren derben Psychedelic Funk mit luftigen Soundtracks zum Caro-Kaffee-Picknick, lassen leicht angeschrägte Beats an Klängen kollabieren, die direkt von einer Vorkriegs-Countryblues-Platte heruntergesprungen zu sein scheinen. Den gefälligen Gesamtzusammenhang verlieren Delakota nicht aus dem Blick und gelangen dabei zu Passagen, die aus dem Beatles-Schatzkästchen stammen könnten. Aber auch wenn bei Delakota der Kopf nicht immer im Pop-Himmel steckt, dürfen die beiden stolz sein auf eine in ihrer Komplexität faszinierende und in ihrer Eingängigkeit ergreifende Platte.
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