Derek And The Dominos :: Layla And Other Assorted Love Songs

Polydor/Universal

Rock: Liebesgrüße an Layla – wie unerfüllte Sehnsucht die Kunst Eric Claptons beflügelt.

In einem Vakuum aus Desillusion, Ruhelosigkeit und Sucht nach Kokain und Heroin befand sich Eric Clapton 1970: Innerhalb der vergangenen beiden Jahre scheiterten erst Cream, dann Blind Faith. Als Freundschaftsdienst betrachtete Clapton sein Engagement im Soul-Rock-Kollektiv Delaney, Bonnie & Friends – kein Grund für ihn, sich wenige Monate später nicht Teile der Band einfach abzugreifen. Sein Solodebüt Eric Clapton vom August 1970 war hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Aus Zeitvertreib komponierte der Virtuose mit Keyboarder und Gitarrist Bobby Whitlock in seinem Haus in Surrey Songs. Daraus wurde unter Mitwirkung von Bassist Carl Radle und Schlagzeuger Jim Gordon sowie Gast-Gitarrist Duane Allman und Produzent Tom Dowd in Miami ein Southern-Rock-Album in 14 Teilen. Angeblich von einem Missverständnis rührt der Bandname her: Eric & The Dynamos lautete er – ein Veranstalter machte fälschlich Derek And The Dominos daraus – und dabei blieb es. Erst im Laufe der Zeit wurden Hymnen wie „Bell Bottom Blues“, „Tell The Truth“ und „Anyday“ zu Meilensteinen erklärt. Seinen Liebeskummer mit der für ihn damals unerreichbaren Gattin Patti seines Freundes George Harrison setzte Clapton zweimal in Songs um: in „Why Does Love Got To Be So Sad?“ sowie im Rock-Evergreen „Layla“. Wichtig war der Longplayer, der für die 40th Anniversary Deluxe Edition in vier Formaten (CD, Doppel-CD, Doppel-LP und Super Deluxe Edition mit zusätzlich Audio-DVD, Doppel-Vinyl und Hardcover-Buch) mit Archivschätzen aufgepeppt wurde, noch in einer weiteren Hinsicht: Clapton entwickelte mit dem wenig später tödlich verunglückten Allman jenes Zusammenspiel aus zweistimmigen Gitarrensoli und Slide-Glissandi, das für ihn noch heute ein Markenzeichen ist.